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DOI: 10.1055/s-0032-1321399
Prinzipien und Merkmale psychodynamischer Suchttherapie
Ein Plädoyer für moderne Psychoanalyse aus klinischer ErfahrungPublication History
Publication Date:
04 December 2012 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/pid/201204/lookinside/thumbnails/10.1055-s-0032-1321399-1.jpg)
Zusammenfassung
In einer Übersichtsarbeit, die kürzlich auch auf Deutsch erschienen ist (Shedler 2011), wurden die Merkmale psychodynamischer Verfahren und deren Wirksamkeit anhand kontrollierter Therapiestudien zusammengestellt: Fokus auf zwischenmenschlichen Beziehungen, Identifizierung wiederkehrender Themen und Muster, Einbeziehung von Erfahrungen aus der biografischen Vergangenheit, Analyse der Therapiebeziehung, Fokus auf Emotionen und Gefühlsausdruck, Untersuchung der Abwehrformen sowie Erforschung der Fantasien der Innenwelt bzw. der Mentalisierungen. Einige dieser Merkmale, die auch die psychodynamische Suchttherapie kennzeichnen, werden mit einem Blick auf ein psychoanalytisches Grundprinzip an Beispielen herausgestellt.
Schlüsselwörter
Abwehrformen und Widerstände - Symptom und Struktur - Analyse der Therapiebeziehung - Selbsterfahrung - Paradigma der Suchttherapie - Diagnostik - Indikationsstellung - Behandlung
Literatur
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1 In ca. 20 Jahren konnte ich über 15 Fachkliniken und Einrichtungen der Suchttherapiekette kennenlernen und beraten.
2 Von Gesundheitspolitikern, -funktionären und -ökonomen, die die Richtlinien der Rehabilitation festlegen, würde ich mir hier mehr Einbeziehung von klinischer Erfahrung wünschen.
3 Aus diesen Gründen enthält das Curriculum der analytisch orientierten Weiterbildung zum Suchttherapeuten/Gesamtverband der Suchtkrankenhilfe GVS einen Schwerpunkt in der angeleiteten Selbsterfahrung.
4 Verständlicherweise muss diese auf therapeutisches Können ausgerichtete Praxeologie den an den Gütekriterien einer naturwissenschaftlichen Psychologie geschulten psychologischen Wissenschaftler irritieren.
Dr. Klaus Bilitza
Grabenstraße 93
47057 Duisburg
Email: kbilitza@t-online.de