Sprache · Stimme · Gehör 2012; 36(03): 123-127
DOI: 10.1055/s-0032-1321726
Schwerpunktthema
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intelligenz und Sprache – Sprachentwicklung bei Kindern mit Intelligenzminderung

Intelligence and Language – Language Development of Children with Mental Retardation
J.-K. Rißling
1   Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation
,
F. Petermann
1   Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation
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Publication History

Publication Date:
25 September 2012 (online)

Zusammenfassung

Intelligenz und Sprache stellen 2 Kompetenzbereiche dar, die in der Entwicklung eines Kindes eine zentrale Stellung einnehmen. Defizite in diesen Bereichen können jedes für sich, aber v. a. auch in Kombination erheblichen Einfluss auf die Entwicklung nehmen und sich in verschiedenen Störungsbildern äußern. Der Zusammenhang von Intelligenz und Sprache bei primären und ­sekundären Sprachstörungen wird diskutiert. Ziel der vorgestellten Studie war es, zu überprüfen, ob sich auch bei Kindern mit leicht unterdurchschnittlichen kognitiven Fähigkeiten Defizite im Sprachstand zeigen. An einer Stichprobe werden Sprachleistungen von Kindern mit unterdurchschnittlichen kognitiven Fähigkeiten (n=25) mit denen einer unauffällig entwickelten Referenzgruppe (n=25) im Alter zwischen 5 und 8 Jahren verglichen. Kinder mit unterdurchschnittlicher Intelligenz erzielten über verschiedene Sprachbereiche deutlich schlechtere Leistungen als solche mit durchschnittlicher Intelligenz. Implika­tionen für die Diagnostik werden diskutiert.

Abstract

2 domains of competence which occupy a central position in child development are intelligence and language. Deficits in these domains either on their own or especially in combination can significantly influence development and is reflected in various impairments. This article discusses the connection between intelligence and language in children with primary and secondary language impairments. The linguistic performances of 5- to 8-year-old children with cognitive abilities below average (n=25) are compared to an inconspicuously developed group (n=25). The results confirm language problems of mentally retarded children in different areas of language. The implications for diagnosis will be discussed.