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DOI: 10.1055/s-0032-1321841
Handbuch Bewegungsförderung und Gesundheit
Publication History
Publication Date:
29 October 2012 (online)
[1] „Ich sollte mich mehr bewegen.“ Mit diesem uns allen sehr vertrauten Ausspruch beginnen die beiden Herausgeber des Handbuchs ihre Einführung in das Thema Bewegungsförderung und Gesundheit. Er verdeutlicht, dass das Wissen über die positiven Auswirkungen regelmäßiger Bewegung in großen Teilen der Bevölkerung fest verankert ist. An mangelndem Wissen kann es also nicht liegen, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, langfristig, und allen Anforderungen des Alltags zum Trotz, körperlich aktiv zu sein. Vielmehr sind sie oft damit überfordert, gewohnte Verhaltensweisen zu verändern. Eine große Herausforderung stellt die Bewegungsförderung auch für diejenigen dar, die in der Praxis täglich Menschen dabei ¬begleiten, (wieder) Freude an körperlicher Aktivität zu entwickeln. Sie benötigen Anregungen, wie sie individuelle Gesundheitskompetenzen wirksam fördern und bei der Gestaltung bewegungs- und gesundheitsförderlicher Lebenswelten mitwirken können. Hier leistet das Handbuch einen wertvollen Beitrag, denn es führt erstmals die bisher vorliegenden Erkenntnisse zur Bewegungsförderung systematisch zusammen. Hervorzuheben ist, dass es eine breite Leserschaft aus Wissenschaft, Politik und Praxis ansprechen und so zu interdisziplinären und ressortübergreifenden Kooperationen in Theorie und Praxis der Bewegungsförderung anregen möchte.
Dieser Gedanke spiegelt sich auch in den einzelnen Beiträgen wider, die von Autorenteams aus unterschiedlichen Disziplinen, wie den Gesundheits- und Sportwissenschaften oder der Sportmedizin, verfasst wurden. Die beiden Herausgeber selbst sind seit vielen Jahren im öffentlichen Gesundheitsdienst tätig und engagieren sich dort u. a. für die Gesundheits- und Bewegungsförderung. Das Handbuch besteht aus 5 Teilen, die auf¬einander aufbauen, aber auch separat gelesen werden können. Sie befassen sich mit den Grundlagen der Bewegungsförderung sowie der Förderung eines aktiven Lebensstils mit verschiedenen Zielgruppen und in unterschiedlichen Settings. Eine Besonderheit des Handbuchs ist, dass die Einzelbeiträge mit einer übersichtlichen stichwortartigen Zusammenfassung der zen-tralen Punkte sowie mit Empfehlungen für Forschung und ¬Praxis enden. Damit sind sie konsequent an der breiten Leserschaft ausgerichtet, die die Herausgeber ansprechen möchten. Zur weiteren Vertiefung des jeweiligen Themas sind zudem kommentierte Literaturempfehlungen aufgeführt. In den Gesundheitswissenschaften im deutschsprachigen Raum konnte die Bewegungsförderung bisher nicht den Stellenwert erlagen, der ihr aufgrund ihrer Bedeutung für die Gesunderhaltung, Wiedererlangung oder Stabilisierung der Gesundheit gebührt. Deshalb ist diesem sehr empfehlenswerten Handbuch zu wünschen, dass es ihm gelingt, die Aufmerksamkeit der Public Health-Expertinnen und -Experten auf dieses bisher vernachlässigte Themengebiet zu lenken. Zu hoffen ist außerdem, dass die im Handbuch zusammengetragenen Erkenntnisse nicht nur intensiver in Wissenschaft und Politik diskutiert werden, sondern vor allem ihren Weg in die Praxis der Bewegungsförderung finden. Denn so können sie für jeden Einzelnen wirksam werden und zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden beitragen.