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DOI: 10.1055/s-0032-1322494
Kurzmitteilung – Radiochemotherapie wirksam bei Blasenkarzinom
Publication History
Publication Date:
06 August 2012 (online)
- Nebenwirkungen auf Dauer der Radiochemotherapie beschränkt
- Radiochemotherapie ermöglicht organerhaltende Behandlung
Die Kombination von Bestrahlung und gleichzeitiger Chemotherapie verbessert die Prognose von Patienten mit Blasenkrebs im fortgeschrittenen Stadium deutlich, wie aktuell aus einer britischen Studie hervorgeht. Durch die Radiochemotherapie ist daher auch bei fortgeschrittenem Blasenkarzinom eine organerhaltende Behandlung möglich.
"Die Radiochemotherapie bietet für viele Patienten eine schonende Alternative zu einer Radikaloperation, und eine Entfernung der Blase kann dadurch meistens vermieden werden", so Prof. Jürgen Dunst, Direktor der Klinik für Strahlentherapie an der Universität Lübeck und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO). "Denn gerade für ältere Menschen mit Begleiterkrankungen kann die Operation eine große Belastung darstellen." Bisher bevorzugten viele Ärzte die Operation und setzten die Bestrahlung nur bei inoperablen Patienten ein.
Nebenwirkungen auf Dauer der Radiochemotherapie beschränkt
An der britischen Untersuchung nahmen insgesamt 360 Patienten teil, deren Tumor schon in die Muskulatur der Blase vorgedrungen war (Stadium T2). Sie wurden entweder nur bestrahlt oder erhielten zusätzlich zur Bestrahlung eine Chemotherapie. Gut zwei Drittel der Patienten der Radiochemotherapiegruppe war 2 Jahre nach der Behandlung tumorfrei. Die kombinierte Therapie verbesserte die Ergebnisse gegenüber der alleinigen Bestrahlung um mehr als 10 %. Allerdings führte die zusätzliche Chemotherapie etwas häufiger zu Nebenwirkungen. Diese blieben jedoch auf die Dauer der Behandlung beschränkt, so die britischen Autoren.
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Radiochemotherapie ermöglicht organerhaltende Behandlung
Die Harnblase konnte bei etwa 85 % der Patienten erhalten werden. "Die Ergebnisse der Kombinationstherapie sind ähnlich gut wie bei einer vollständigen Entfernung der Blase", sagt PD Dr. Weiss, leitender Oberarzt an der Klinik für Strahlentherapie der Universität Frankfurt am Main. "Damit eröffnet dieses Vorgehen eine organerhaltende Alternative zu einer Radikaloperation bei Patienten mit fortgeschrittenem Blasenkrebs." Auch Dunst hofft, dass Ärzte künftig die Radiochemotherapie häufiger anwenden. "Die britische Studie gilt als Meilenstein für die Therapie von fortgeschrittenem Blasenkrebs. Damit ist auch beim Harnblasenkrebs, ähnlich wie bei Brustkrebs oder Kehlkopfkrebs, eine organerhaltende Behandlung möglich."
Nach einer Pressemitteilung (DEGRO e. V.)
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