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DOI: 10.1055/s-0032-1325709
Gute Resultate mit kombinierter Lappenplastik bei Rekonstruktion von Décollement-Verletzungen der Finger
Publication History
Publication Date:
08 November 2012 (online)
Hervorragende funktionelle und kosmetische Resultate erzielten chinesische Handchirurgen in einer Serie von 18 distalen Décollement-Verletzungen von Zeige- oder Ringfingern durch Rekonstruktion mit einem Cross-Finger-Lappen und einem kombinierten freien Lappen von der Dorsalseite der 2. Zehe.
Décollement-Verletzungen stellen eine große Herausforderung für den Operateur dar. Die Erfahrung hat gezeigt, dass gestielte Lappen, Hauttransplantate oder gar Amputation unbefriedigende Resultate bringen. Bessere Resultate können erwartet werden, wenn man die Defekte mit Lappen aus der gleichen oder einer ähnlichen funktionellen Region, d.h. aus Fingern oder Zehen deckt, die etwa gleiche Gewebeeigenschaften aufweisen. Die 2. Zehe eignet sich dafür am besten, weil sie die längste ist und alle Charakteristika eines Fingers wie Gelenk, Nagel und sensible Fingerbeere aufweist.
Eine Cross-Finger-Lappen-Plastik allein oder ein kombinierter freier Lappen von der 2. Zehe allein scheitern jedoch oft daran, dass die Lappengröße zu klein ist. Wang et al. haben deshalb bei 18 Patienten mit einer Décollement-Verletzung des Ring- oder Zeigefingers mit Verlust des Nagelbetts beide Lappenplastiken miteinander kombiniert. Rekonstruiert wurden 11 Zeigefinger und 7 Ringfinger.
Im Mittel waren die palmaren Defekte 2,5 x 1,9 cm groß, die dorsalen 2,7 x 2 cm. Die palmaren Defekte wurden mit einem Cross-Finger-Lappen vom dorsalen Mittelfinger unter Naht der Nervenenden gedeckt. Die dorsalen Defekte wurden mit dem kombinierten freien Lappen von der dorsalen 2. Zehe verschlossen unter Rekonstruktion von Arterie, Venen und Nerven. Beide Entnahmedefekte wurden mit Haut aus der Innenseite des Oberarms gedeckt.
Alle Lappen wuchsen an, alle Entnahmestellen heilten primär ab. Bei der letzten Follow-up-Untersuchung nach im Mittel 17 Monaten betrug der Bewegungsumfang der betroffenen Finger im proximalen Interphalangealgelenk 102°, im distalen 28° (auf der gesunden Gegenseite 107° versus 64°, am Entnahmefinger 107° versus 63°). Die Beweglichkeit im zweiten Metatarsophalangealgelenk des Entnahmezehs unterschied sich unwesentlich von der der gesunden Gegenseite. Von den 18 Patienten waren 16 mit ihrer Handfunktion zufrieden. Auch die Sensibilität war gut: Die 2-Punkt-Unterscheidungsfähigkeit der rekonstruierten Fingerbeeren betrug 5 mm.