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DOI: 10.1055/s-0032-1325717
Palmarer Hautverschluss: Vieles spricht für die Verwendung resorbierbarer Fäden
Publication History
Publication Date:
08 November 2012 (online)
Traditionsgemäß werden im palmaren Bereich zum Verschluss von Wundrändern nichtresorbierbare Fäden eingesetzt. Ob auch resorbierbare Fäden zum gleichen Operationsergebnis führen, prüfte eine irische Autorengruppe im Rahmen einer Entlastungsoperation bei Karpaltunnelsyndrom. Im Gesamtergebnis fiel die Beurteilung für resorbierbares Nahtmaterial sogar günstiger aus.
In ihrer Studie werteten C. Theopold et al. vom Universitätsklinikum in Cork Daten von 38 Patienten aus. Alle Studienteilnehmer unterzogen sich einer Entlastung des Karpaltunnels. Die Operation wurde stets von plastischen Chirurgen durchgeführt. Der Hautverschluss erfolgte randomisiert entweder mit einem resorbierbaren Faden (4-0 Vinyl Rapide) oder nichtresorbierbarem Nahtmaterial (4-0 Novafil), jeweils mit Einzelnähten. Die Patienten stellten sich nach 5 Tagen zur Inspektion der Wunde vor; nach 2 Wochen erfolgte die Entfernung der nichtresorbierbaren Fäden. 6 Wochen nach der Operation beurteilten die Chirurgen den Zustand der Operationsnarbe mit der modifizierten Patient and Observer Scar Assessment Scale (POSAS).
Bei keinem Studienteilnehmer war es zur Wundinfektion gekommen. Nach 2 Wochen stuften die Patienten auf einer numerischen Schmerz-Analogskala von 0–10 die Resorption der Vinyl-Rapide-Naht mit 0,2 ein. Das Entfernen der Novafil-Nähte wurde mit 1,3 und damit als signifikant schmerzhafter beurteilt.
Die Werte des POSAS-Gesamtscores nach 6 Wochen waren mit 33,1 bei resorbierbarer Naht und 33,5 bei nichtresorbierbarer Naht praktisch identisch. Bei den Subscores zeigten sich in einigen Bereichen Unterschiede, die jedoch keine Signifikanz erreichten: Schmerz und Vaskularisierung wurden im Fall der Vinyl-Rapide-Nähte als etwas günstiger bewertet, bei der Querzeichnung der Haut über der Narbe schnitt die Novafil-Naht leicht besser ab.