Aktuelle Dermatologie 2013; 39(01/02): 34-35
DOI: 10.1055/s-0032-1326196
Tagungsbericht
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

12. Jahres-Symposium der Berliner Stiftung für Dermatologie, 20. 10. 2012 in Berlin

12th Symposium of the Berlin Foundation of Dermatology in Berlin, 20. 10. 2012
C. C. Geilen
Berliner Stiftung für Dermatologie, Berlin
› Author Affiliations
Further Information

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Christoph C. Geilen
Dermatologie am Kurfürstendamm 45
10719 Berlin

Publication History

Publication Date:
27 February 2013 (online)

 

    Die Berliner Stiftung für Dermatologie (BSD) ist eine noch relativ junge, aber immerhin die älteste Stiftung in unserem Fach in Deutschland. Mit einem relativ kleinen Stiftungskapital hat sie bereits beachtliche Leistungen auszuweisen und zahlreiche jüngere Kollegen und Kolleginnen (Preisträger, Stipendiaten, Forschungs-, Aus- und Weiterbildungsförderung) unterstützt. Die Jahressymposien der BSD greifen schon seit der Gründung der Stiftung im Jahre 1999 aktuelle wissenschaftliche und berufspolitische Themen des Fachgebietes auf und bilden gleichzeitig das Forum, auf dem die Stiftung ihre Aktivitäten im In- und Ausland zur Diskussion stellt und dokumentiert. Nicht zuletzt durch die BSD-Symposien wird nachdrücklich aufgezeigt, dass die Berliner Stiftung inzwischen einen festen Platz in der dermatologischen Landschaft eingenommen hat.


    Das 12. Jahres-Symposium der BSD fand am 20. Oktober 2012 im Seminaris Campus Hotel in Berlin statt. Wie bereits auf den vergangenen Veranstaltungen der Stiftung, so ließ es sich die I. Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin, Frau Prof. M. Schäfer-Korting ([Abb. 1]), auch dieses Mal nicht nehmen, in ihrem einleitenden Grußwort die engere Bindung der BSD an die Freie Universität Berlin zu unterstreichen und der Veranstaltung sowie der Stiftung selbst in ihren künftigen Aktivitäten weiteren Erfolg zu wünschen. Die Berliner Stiftung ist der FUB und Frau Prof. Schäfer-Korting für ihre fortwährende Unterstützung dankbar.

    Zoom Image
    Abb. 1 Frau Prof. Dr. M. Schäfer-Korting, I. Vizepräsidentin der FUB bei ihrem Grußwort, Prof. Dr. R. Stadler, Präsident der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, und der Geschäftsführer der Berliner Stiftung Prof. Dr. Dr. h. c. mult. C. E. Orfanos.


    Im Anschluss daran griff der Präsident der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, Prof. Dr. Rudolf Stadler, das Motto der Tagung auf und spannte in seinem Festvortrag „Aktuelle Herausforderungen und Chancen für die deutschsprachige Dermatologie“ den Bogen von den neuesten Erkenntnissen in der Pathogenese von Dermatosen bzw. Hauttumoren und der Entwicklung neuer Therapiestrategien bis zur Problematik der dermatologischen Versorgungsstrukturen in Deutschland, der fortlaufenden Ökonomisierung der Wissenschaft und der sog. Lifestyle-Medizin. Gerade unser Fach wird darin nachhaltig gefordert. Dazu unterstrich er die Bedeutung von Stiftungsaktivitäten für das Fach, dankte allen Beteiligten für ihr Engagement und brachte zum Ausdruck, dass die DDG gewillt ist, derartige Aktivitäten zu unterstützen, zu bündeln und zu koordinieren. Bei der kommenden 47. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft vom 1. – 4. Mai 2013 in Dresden soll eine gemeinsame Sitzung stattfinden und weitere Möglichkeiten der Kooperation gemeinsam erörtert werden. Er forderte alle auf, daran teilzunehmen und mitzuwirken. Es besteht Einigkeit darüber, dass es wichtig ist, den Grundgedanken des „Stiftens“ vernehmbar und innerhalb der Wissenschaftsgemeinde erreichbar zu machen.


    Beim zweiten Vortrag des Symposiums widmete sich Prof. Dr. Dr. Christoph Geilen dem Thema „Fortschritte in der Genotypisierung und molekularen Therapie des malignen Melanoms“, wobei er auf die grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnisse in der Pathobiologie und Pathobiochemie dieses Tumors während der letzten Jahre einging und die aktuellen Entwicklungen der modernen Therapie würdigte. Er zeigte auf, wie aus diesen Erkenntnissen neue Therapieoptionen, wie Raf-Kinaseinhibitoren und Immunmodulatoren, entwickelt wurden und heute schon dem Therapeuten verfügbar sind. Die Ergebnisse der klinischen Studien zu diesen neuen Medikamenten lassen aber auch erkennen, dass weitere Fortschritte noch nötig sind, um eine substantielle Lebensverlängerung für den Tumorträger zu erzielen. Die Bedeutung dieser neuen Therapiestrategien wurde rege diskutiert.


    Das Symposium wurde ergänzt durch den interessanten Vortrag „Eindrücke eines BSD-Stipendiaten in Deutschland“ von Dr. Edward Okwang ([Abb. 2]) aus der Hautabteilung der Mbarara University in Uganda. Eindrucksvoll schilderte der junge Kollege seine Eindrücke während seines 7-monatigen Weiterbildungsstipendiums an der Universitäts-Hautklinik in Magdeburg (1. 4. 2012 – 31. 10. 2012) unter der Leitung und Betreuung von Herrn Prof. Dr. Harald Gollnick. Überzeugend legte er dar, dass diese Zeit ihm einen guten Einblick in die Breite der Deutschen Dermatologie gewährte, seinen klinischen Blick schärfte und seine Kenntnisse in den üblichen diagnostischen Techniken (Mykologie, Histopathologie, Allergologie) gründlich bereicherte. Nach dem Erlernen der histologischen Verarbeitungstechniken konnte er 2325 Fälle selbst befunden. Neben einer Teilnahme an der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Tropische Dermatologie in Leipzig hat es ihm die Berliner Stiftung durch eine gesonderte Zuwendung ermöglicht, an dem diesjährigen 21. EADV-Kongress in Prag teilzunehmen und ein umfassendes Bild über alle Facetten der europäischen Dermatologie zu bekommen. Er bedankte sich für die gebotene Chance und erhielt feierlich seine Stiftungsurkunde.

    Zoom Image
    Abb. 2 Dr. E. Okwang aus Mbarara/Uganda, BSD-Stipendiat an der Universitäts-Hautklinik in Magdeburg; Blick ins Auditorium.


    Das Symposium wurde durch die Schlussworte des BSD-Geschäftsführers Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Constantin Orfanos abgeschlossen, der die Stiftungsarbeit und die Aktivitäten der Stiftung in Afrika kurz würdigte. Während in den ersten Jahren nach der Stiftungsgründung ein Schwerpunkt der Stiftungsarbeit in den osteuropäischen Ländern lag, hat das Kuratorium der Stiftung im Jahre 2007 beschlossen, einen neuen Schwerpunkt auf die Entwicklung der Dermatologie und die dermato-venerologische Weiterbildung in Afrika zu setzen. Seither haben eine Reihe junger Afrikaner ein Weiterbildungs-Stipendium in Deutschland erhalten oder wurden in ihrem Heimatland durch die BSD gefördert. Dr. Edward Okwang gehört nun in den Kreis von 38 Preisträgern und Stipendiaten der BSD aus 20 Nationen, viele davon aus afrikanischen Ländern (Ägypten, Kenia, Tansania, Uganda, Namibia), die nach einem Fortbildungsaufenthalt in Deutschland die deutsche Dermatologie in ihren Heimatländern nachhaltig vertreten. Ein weiteres Stiftungsprojekt ist die Förderung der Dermatohistopathologie in Ägypten, die im Rahmen einer offiziellen Zusammenarbeit der BSD mit Regierungsstellen vom Medizinischen Dienst der Ägyptischen Armee in Kairo gesponsert wird. Dr. Ahmed Hassan aus Alexandria/Ägypten ist zur Zeit als Weiterbildungsstipendiat unter der Leitung von PD Dr. Chalid Assaf in der Hautklinik Krefeld tätig.


    Redner, Stipendiaten, die Mitglieder des Kuratoriums der Stiftung sowie die zahlreichen Teilnehmer hatten im Anschluss bei einem kleinen Buffet Gelegenheit zum Gedankenaustausch und ausführlichen Diskussionen. Die BSD hat sich zur Regel gemacht, den persönlichen Kontakt zu ihren Alumni zu pflegen und sie in regelmäßigen Abständen zu ihren Veranstaltungen einzuladen. Mit anderen Freunden der Stiftung nahm dieses Mal als frühere BSD-Stipendiatin Frau Prof. Dr. Ana-Maria Forsea aus Bukarest am Symposium teil. Dass neben dem wissenschaftlichen Anspruch auch die Bedeutung der klinischen Aspekte bei den BSD-Symposien nicht vernachlässigt wird, zeigte die Teilnahme mehrerer interessierten Klinikassistenten und von niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen. Die Teilnahme an den Symposien der Stiftung ist stets frei und allen, die dieses Jahr dabei waren, sei für ihr Interesse gedankt. Die BSD-Veranstaltung wurde von der Ärztekammer Berlin für die ärztliche Fortbildung mit 4 Punkten zertifiziert.


    Das 13. BSD-Symposium wird im Frühjahr 2013 anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Dresden stattfinden, dort wird auch der Wissenschaftspreis der BSD verliehen. Das Programm ist dem Programmheft der DDG-Tagung zu entnehmen.


    Letztlich soll nicht vergessen werden zu erwähnen, dass die Förderungsmöglichkeiten einer Stiftung von den finanziellen Mitteln, die ihr zwecks Förderung zur Verfügung stehen, abhängig sind. Insofern soll der vorliegende Beitrag auch eine Anregung für Spenden und Zustiftungen sein, um auch zukünftig erfolgreiche Aktivitäten im Interesse unseres Faches, gerade in den Entwicklungsländern, zu ermöglichen. Jeder Beitrag wird dabei helfen, das gesetzte Ziel, die Förderung der Dermato-Venerologie, zu erreichen. Insbesondere für unser Afrika-Programm werden Mittel dankbar angenommen. Weitere Informationen zur Berliner Stiftung für Dermatologie, den gebotenen Förderungsmöglichkeiten und den aktuellen Terminen sind unter www.stiftung-dermatologie.de zu finden. Eventuelle Spenden sind an die Weberbank Actiengesellschaft, BLZ 101 201 00, Kto.-Nr. 10 03 05 75 31, IBAN: DE 05 101 201 00 100 305 75 31, BIC/Swiftcode: WELADED1WBB zu richten. Spendenbescheinigungen werden umgehend ausgestellt.


    #

    Korrespondenzadresse

    Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Christoph C. Geilen
    Dermatologie am Kurfürstendamm 45
    10719 Berlin


    Zoom Image
    Abb. 1 Frau Prof. Dr. M. Schäfer-Korting, I. Vizepräsidentin der FUB bei ihrem Grußwort, Prof. Dr. R. Stadler, Präsident der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, und der Geschäftsführer der Berliner Stiftung Prof. Dr. Dr. h. c. mult. C. E. Orfanos.
    Zoom Image
    Abb. 2 Dr. E. Okwang aus Mbarara/Uganda, BSD-Stipendiat an der Universitäts-Hautklinik in Magdeburg; Blick ins Auditorium.