Zusammenfassung
Von den menschlichen Sinnessystemen gilt das Sehen ohne Zweifel als das beim Menschen am
höchsten entwickelte, da die visuelle Sinnesinformation die Vorbedingung für höhere
Hirnfunktionen wie Lesen und Schreiben ist. Das Fühlen, also die Perzeption von Reizen an
der Körperoberfläche oder auch im Körper selbst, ist als höhere Hirnfunktion zwar noch im
Sprachgebrauch enthalten, aber es gelingt einem Nichtgeübten kaum, sich zum Beispiel von
einem nur im Dunkeln ertasteten Raum eine korrekte bildhafte Vorstellung zu entwerfen. Im
Laufe der Reifung des Nervensystems wird aus dem neugierigen Begreifen der frühkindlichen
Phase eine gezielte Exploration zur taktilen Erkennung von Objekten. Für diesen letztlich
kognitiven Vorgang ist eine geschickte manuelle Bewegungsfähigkeit die wichtigste
Voraussetzung. Welche Hirnregionen spielen für diese sensorisch-motorische Interaktion
eine wesentliche Rolle? Welche Folgen hat eine Störung des Fühlens auf die Handmotorik und
welche therapeutischen Strategien ergeben sich aus diesen Störungen? Diese spannenden
Fragen diskutiert Max Pause im vorliegenden Artikel. Max Pause