Geburtshilfe Frauenheilkd 2012; 72(11): 963
DOI: 10.1055/s-0032-1328059
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

EDITORIAL

Matthias W. Beckmann
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Publication Date:
12 December 2012 (online)

Liebe Leserin, lieber Leser,

Berichte über Versuche, die fetale DNA im mütterlichen Blut zu bestimmen, gab es bereits im Jahr 2008. Die ersten Publikationen wurden teilweise auch in der Tagespresse referiert, der Unterton war deutlich abwartend. Selbst die Anbieterfirmen waren skeptisch: „Es ist wie das Raumschiff Enterprise aus der Perspektive der Diagnostik“, wurde eine der Firmen zitiert. Im Juli dieses Jahres wurde berichtet, dass die Firma LifeCodexx ein nichtinvasives Testverfahren anbietet, mit dem eine fetale Trisomie 21 anhand von im mütterlichen Blut zirkulierenden DNA-Fragmenten bestimmt werden kann. Die Berichterstattung in der Öffentlichkeit schien zum Teil zu unterstellen, dass die pränatale Gendiagnostik insgesamt damit in ein neues Stadium geraten sei. Möglicherweise wurde dieser Eindruck bei Nichtfachleuten auch dadurch befördert, dass kurz zuvor über einen Artikel in „Science Translational Medicine“ berichtet worden war, der eine sehr weitgehende Rekonstruktion des fetalen Genoms aus fetalen DNA-Fragmenten im Blut einer Schwangeren in der 18. SSW beschrieb.