Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2012; 19(05): 214-215
DOI: 10.1055/s-0032-1329481
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aus aller Welt – Aktuelles kurz notiert

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Publication Date:
19 October 2012 (online)

 

Neue Influenzavariante in den USA

Mehrere US-amerikanische Bundesstaaten melden derzeit Fälle einer neuen Grippevariante des Subtyps A/H3N2. Bisher wurden etwa 300 Fälle nachgewiesen. Eine Person verstarb an den Folgen der Infektion. Fast alle Personen infizierten sich wahrscheinlich durch direkten Kontakt zu Schweinen, meist auf Viehausstellungen. Nur bei 3 der Betroffenen gibt es derzeit Hinweise darauf, dass sie sich durch Mensch-zu-Mensch-Kontakt infiziert haben könnten. Etwa 90 % der Erkrankten waren Kinder. Die Krankheitsverläufe waren eher leicht. Das bisher einzige Todesopfer war eine ältere Person, die bereits vor der Grippeinfektion unter verschiedenen Grunderkrankungen litt. Die weitaus meisten Fälle wurden aus Indiana gemeldet, aber auch 9 weitere Bundesstaaten waren bisher betroffen. Fälle außerhalb der USA sind bisher nicht bekannt.


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(Bild: Fotolia, Fotograf: 2ndpic)

West-Nil-Fieber in den USA

Seit Beginn des Jahres erkrankten in den USA mehr als 3500 Menschen am West-Nil-Virus. Etwa 150 von ihnen verstarben an den Folgen der Infektion. Dies sind die zweithöchsten Fallzahlen seit dem Erstnachweis des Virus in den USA im Jahr 1999. Etwa 75 % der diesjährigen Fälle wurden aus den Staaten Texas, Mississippi, Louisiana, South Dakota, Oklahoma und Michigan gemeldet. Hawaii und Alaska sind die einzigen Bundesstaaten, die keine Fälle meldeten.


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Milzbrand in Europa

Seit Anfang Juni erkrankten europaweit 11 Drogensüchtige an Milzbrand. Vier von ihnen verstarben an den Folgen der Infektionen. Am stärksten betroffen sind derzeit Großbritannien und Deutschland mit jeweils 4 Fällen. Aber auch in Dänemark erkrankten in den letzten Monaten 2 Heroinsüchtige. Frankreich meldete bisher einen Erkrankten.

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(Bild: PhotoDisc)

Diese Fälle erinnern an einen Milzbrandausbruch unter Drogensüchtigen, der von Dezember 2009 bis Ende 2010 in Großbritannien 17 Todesopfer forderte. Damals meldete Deutschland einen einzelnen Todesfall. Man ging davon aus, dass eine Charge Heroin mit den Milzbranderregern Bacillus anthracis kontaminiert war. Die weite geografische Streuung des diesjährigen Ausbruchs gibt jedoch Rätsel auf.


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Denguefieber in Griechenland

Anfang September verstarb ein 80-jähriger Mann aus einem Dorf im Westen Griechenlands vermutlich an den Folgen einer Infektion mit Denguefieber.

Er hatte sich in der Vergangenheit nicht in Endemiegebieten aufgehalten. Es scheint sich also um eine autochthone Infektion zu handeln. Die Diagnose war jedoch nicht eindeutig: So fanden sich auch Hinweise auf eine Infektion mit dem West-Nil-Virus in dem Blut des Patienten. Sollte sie sich allerdings bestätigen, wäre das der erste griechische Fall von Denguefieber seit den 1920er Jahren.

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(Bild: PhotoDisc)

Das wäre jedoch keine Überraschung: Mit der Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke, ein Vektor für verschiedene, eigentlich auf die (Sub-)Tropen beschränkte Krankheiten, war auch eine Ausweitung des Endemiegebiets des Denguefiebers zu erwarten. Seit 2 Jahren melden beispielsweise Frankreich und Kroatien vereinzelte Fälle von Denguefieber.


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Erneut Sarkozystiose in Malaysia

Diesen Sommer erkrankten auf der malaiischen Insel Pulau Tioman erneut ungewöhnlich viele Menschen an einer seltenen Kokzidiose, die durch das Protozoon Sarcocystis sp. hervorgerufen wird. Die Betroffenen hatten die Symptome Durchfall, Fieber und Myalgie. Bereits letztes Jahr waren etwa 30 Touristen, die diese Insel besucht hatten, an Sarkozystiose erkrankt.

Die Sarkozystiose ist eine ausgesprochen seltene Erkrankung. Von den Fällen auf Pulau Tioman abgesehen, sind in der Literatur bisher nur etwa 100 Fälle belegt. Nichtsdestotrotz scheint der Erreger weit verbreitet zu sein. In Endemiegebieten konnte er bei über 20 % der Bevölkerung nachgewiesen werden. Der Befall verläuft jedoch in der Regel symptomlos.

Warum gerade Urlauber auf Pulau Tioman vermehrt erkranken, ist nach wie vor ein Rätsel. Die Insel, die etwa 50 km östlich der malaiischen Halbinsel im Südchinesischen Meer liegt, ist lediglich 39 km lang und 12 km breit. Auf ihr leben nur etwas mehr als 400 Menschen. Sie ist ein beliebtes Ausflugsziel mit einem eigenen Flughafen und zahlreichen kleinen Urlauberhütten.

Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan

Quelle: promed


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