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DOI: 10.1055/s-0032-1329679
Immer weniger Herztote in Deutschland – Herzinfarkt ist Männersache, Herzinsuffizienz Frauensache
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
05. November 2012 (online)
- Deutlich weniger Todesfälle durch akuten Herzinfarkt und ischämische Herzkrankheiten
- Sterblichkeit schwankt stark je nach Region
- Evidenz-basierte Medizin: DGK begleitet Innovationen wissenschaftlich
"Die Sterblichkeit an den am weitesten verbreiteten Herz-Kreislauf-Krankheiten ist in Deutschland stark rückläufig, außerdem nimmt der Anteil tödlicher Herzkrankheiten an allen Krankheiten laufend ab", berichtet Prof. Dr. Georg Ertl (Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik Würzburg), Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie anlässlich der Herbsttagung der DGK und der Jahrestagung der Arbeitsgruppe Rhythmologie in Hamburg. "Zwischen dem Ende der 1990er Jahre und 2010 ist in Deutschland die Sterblichkeit bei akutem Herzinfarkt und den ischämischen Herzkrankheiten um rund 20 % gesunken."
Deutlich weniger Todesfälle durch akuten Herzinfarkt und ischämische Herzkrankheiten
Im Detail: An chronischen ischämischen Herzkrankheiten starben 1998 in Deutschland 95 000 Menschen (11,1 % aller Todesfälle), zuletzt waren es 72 700 (8,5 %). Am akuten Herzinfarkt starben 1998 noch 76 000 Menschen (8,95 %), heute sind es 55 500 (6,5 %).
Es gibt allerdings eine Reihe von Differenzierungen: Männer sterben in Deutschland wesentlich häufiger an akutem Herzinfarkt: 30 650 (7,5 %) jährlich, gegenüber 25 000 (5,5 %) Frauen. Bei der Herzinsuffizienz ist das Verhältnis umgekehrt: Daran starben jährlich 32 500 Frauen (7,2 %) und 15 800 (3,9 %) Männer.


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Sterblichkeit schwankt stark je nach Region
"Die Sterblichkeit bei Herz-Kreislauf-Krankheiten schwankt stark je nach Region", bilanziert der DGK-Präsident: Sie beträgt zum Beispiel – gemessen an allen Todesfälle – in Baden-Württemberg bei chronisch ischämischen Herzkrankheiten 7,2 % und bei akutem Herzinfarkt 6,5 %, in Sachsen-Anhalt hingegen 11,3 % bzw. 8,5 % im Jahr 2010.
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Evidenz-basierte Medizin: DGK begleitet Innovationen wissenschaftlich
Der generelle Rückgang der Sterblichkeit bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist untrennbar mit den beeindruckenden Entwicklungen in der Kardiologie und Herzchirurgie verbunden. "Der Umgang mit solchen innovativen Behandlungsmethoden setzt einen vernünftigen und effizienten Einsatz voraus, bei dem es um Fragen der Qualitätssicherung, der Kosteneffektivität und der Evidenz-Basierung geht", so Ertl. Sicherheit und Nutzen und der Akut- und Langzeit-Erfolg müssen belegt werden. Das wird durch den konsequenten Einschluss der Patienten in klinische Studien und Register gesichert. Die DGK sieht eine ihrer Aufgaben darin, solche therapeutischen Innovationen wissenschaftlich zu begleiten."
Pressemitteilung DGK vom 11.10.2012
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