Dr. med. Rosina Herold-Beifuss, Internistin und Diabetologin DDG aus Bad Staffelstein, berichtet über die erfolgreiche Therapie einer 59-jährigen Patientin nach Einstellung auf Exenatid 2 × täglich (Byetta®) als Add-on zur bestehenden Therapie mit Metformin 1000 mg 2 × täglich und Huminsulin® Basal. Im Jahr 1999 wurde bei der Patientin erstmals ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert.
Risikoprofil und Begleiterkrankungen
Risikoprofil und Begleiterkrankungen
Die Patientin leidet an Adipositas mit einem BMI von 35 kg/m² bei einer Körpergröße von 162 cm und einem Gewicht von 91 kg.
Bisherige Therapie des Diabetes
Bisherige Therapie des Diabetes
Die Patientin stellte sich mit einem HbA1c-Wert von 8,3 % in der Praxis der Ärztegemeinschaft Bad Staffelstein vor. Zu diesem Zeitpunkt erhielt sie eine medikamentöse Therapie mit Metformin 1000 mg 2 × täglich und 30 Insulineinheiten (IE) Huminsulin® Basal zur Nacht. Unter der bestehenden Therapie hatte die Patientin eine unzureichend eingestellte Stoffwechsellage mit stark erhöhten postprandialen Blutzuckerwerten, die auf bis zu 250 mg/dl anstiegen.
Die 59-Jährige berichtete von einer häufig wechselnden körperlichen Aktivität am Arbeitsplatz und einer zusätzlichen Belastung durch die bei ihr im Haushalt lebende pflegebedürftige Mutter, die sie versorgt. Sie hatte Bedenken, dass eine Intensivierung der Therapie mit erhöhtem Aufwand, weiterer Gewichtszunahme und erhöhtem Risiko für Hypoglykämien einhergehen könnte. Daher entschied sich Frau Dr. Herold-Beifuss für die zusätzliche Gabe von Exenatid 2 × täglich (Byetta®) zur bestehenden Therapie mit Metformin und Huminsulin® Basal. Der kurzwirksame GLP-1-Rezeptor-Agonist wird 2 × täglich zu den Mahlzeiten in einer Standarddosis von initial 5 µg und nach 4 Wochen 10 µg verabreicht. Aufgrund seiner blutzuckerabhängigen Wirkung birgt er kein substanzeigenes Hypoglykämierisiko und kann durch die Effekte auf Magenentleerung und Sättigung zu einer Gewichtsabnahme führen [
1
].
Therapieverlauf nach Einstellung auf Exenatid 2 × täglich
Therapieverlauf nach Einstellung auf Exenatid 2 × täglich
Die zusätzliche Gabe von Byetta® wird von der Patientin gut vertragen. Aufgrund der Standarddosis ist die Therapie leicht in den Alltag integrierbar, denn sie erfordert keine zusätzlichen Blutzuckermessungen und Dosisanpassungen. Bereits nach 2 Wochen hatte die Patientin 1,5 kg abgenommen. Sie berichtete von einem deutlich verbesserten Sättigungsgefühl. Vier Wochen nach Therapiebeginn wurde die Dosis von 5 µg auf 10 µg 2 × täglich erhöht.
Bereits nach 3 Monaten hatte sich der HbA1c-Wert von 8,3 % auf 7,1 % verbessert (Abb. [
1
]) und das Gewicht der Patientin war um 6 kg gesunken (Abb. [
2
]). Die zusätzliche Gabe von Exenatid 2 × täglich führte außerdem dazu, dass insbesondere die postprandialen Blutzuckerexkursionen vermieden werden konnten. Stiegen die Werte vor Therapieanpassung noch auf bis zu 250 mg/dl an, so erreichten sie 3 Monate nach zusätzlicher Gabe des kurzwirksamen GLP-1-Rezeptor-Agonisten nur noch Werte zwischen 100 und 138 mg/dl morgens sowie 115 und 154 mg/dl abends.
Abb. 1 Veränderung des HbA1c-Wertes unter Exenatid 2 × täglich als Add-on zu Metformin und Basalinsulin nach 3 Monaten.
Abb. 2 Veränderung des Gewichts unter Exenatid 2 × täglich als Add-on zu Metformin und Basalinsulin nach 3 Monaten.
Fazit
In dem hier vorgestellten Fall einer adipösen Patientin mit Typ-2-Diabetes, die mit Metformin und Basalinsulin nicht mehr ausreichend eingestellt war, konnten durch die zusätzliche Gabe von Exenatid 2 × täglich innerhalb relativ kurzer Zeit positive Effekte auf HbA1c, postprandiale Blutzuckerwerte und Gewicht erzielt werden. Das Basalinsulin sorgt weiterhin für gute Nüchternblutzuckerwerte während der Nacht. Die Patientin ist sehr zufrieden mit der Therapie, fühlt sich besser und ist durch die spürbaren Erfolge wieder motiviert, ihre Stoffwechselsituation langfristig in den Griff zu bekommen. Nach eigenen Angaben hat sich ihre Lebensqualität deutlich verbessert.
Quelle: Dieser Text entstand mit freundlicher Unterstützung der Lilly Deutschland GmbH.