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DOI: 10.1055/s-0032-1331065
Editorial
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
19. Februar 2013 (online)


Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das deutsche Gesundheitswesen und insbesondere die Krankenhäuser müssen sich den neuen Herausforderungen der Patientenstruktur stellen. Die zunehmende Alterung der Bevölkerung führt zu einem steigenden Bedarf an medizinischen und sozialen Betreuungskapazitäten sowie präventiv geriatrisch/gerontologischen Versorgungsstrukturen. Nur durch intelligente Vernetzungsstrukturen und ressourcenorientierte Angebote lässt sich diese zu erwartende Betreuungssituation meistern.
Während die akut-geriatrische Versorgung durch die Etablierung von stationären und ambulanten Einrichtungen abgesichert wird, muss zukünftig verstärkt auf die Behandlung von chronischen Erkrankungen und chronifizierenden Gesundheitsstörungen Wert gelegt werden. Das bedeutet ein Umdenken der bisherigen dominanten Schulmedizin, die sich ausschließlich mit Erkrankungen und deren Defiziten beschäftigt. Zukünftig muss ein wissenschaftlich fundiertes, systematisches, professionsübergreifendes Management von identifizierbaren Risiken und Ressourcen im Hinblick auf die Erhaltung, Förderung und Mobilisierung von körperlicher und psychosozialer Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Vitalität im Rahmen von neu zu schaffenden Netzwerken realisiert werden. Diese Aufgaben werden in einem Modellvorhaben „GerontoNetz VGTL – Praxisprojekt und Referenz für eine flächendeckende, diagonal verzahnende, bedarfs- und ressourcenorientierte Versorgungsstruktur bei demografiebezogener Morbidität“ konzipiert und koordiniert.
Die Fraunhofer Innovationsforen „Demografie + Gesundheitsressourcen“ zu Leipzig, die durch den DVGS (Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V.), die eVAA (Europäische Vereinigung für Vitalität und Aktives Altern e. V.) und das Fraunhofer Institut für Immunologie und Zelltherapie IZI wissenschaftlich koordiniert werden, widmen sich eindrucksvoll diesen zukunftsorientierten Fragestellungen und Lösungsansätzen.
Prof. Dr. med. J. Schulz
FA für Innere Medizin/Kardiologie/Geriatrie
Ehrenpräsident eVAA e.V.
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