Pneumologie 2012; 66(12): 702
DOI: 10.1055/s-0032-1331640
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Idiopathische Lungenfibrose – IgG-Antikörper: Ein wesentlicher Faktor der IPF-Pathogenese?

Contributor(s):
Matthias Manych
Fahim A et al.
Lung 2012;
190: 451-458
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Publication History

Publication Date:
10 December 2012 (online)

 

    Die idiopathische pulmonale Fibrose (IPF) hat eine schlechte Prognose. Es wird vermutet, dass am Anfang der Pathogenese Verletzungen des Alveolarepithels stehen. A. Fahim et al. haben daher Antikörper gegen alveolares Epithel und Endothel sowie die Korrelation zu Lungenfunktionsparametern untersucht.
    Lung 2012; 190: 451–458

    An der Studie nahmen sowohl Patienten mit einer diagnostizierten IPF als auch Kontrollpatienten, die andere oder keine interstitielle Lungenerkrankungen hatten, teil. Die Serumproben aus jeweils 6 ml Blut wurden mit alveolaren Epithelzellen (A459) oder humanen Nabelvenen-Endothelzellen inkubiert. Der Nachweis der Antikörperbindung erfolgte mit fluoreszierendem Anti-IgG und Anti-IgM. Für die antiepitheliale Antikörperuntersuchung standen 28 IPF-Patienten (Durchschnittsalter 72 Jahre, 22 Männer und 6 Frauen), 9 Patienten mit einer anderen interstitiellen Lungenerkrankung (Non-IPF-ILD, Durchschnittsalter 65 Jahre, 4 Männer und 5 Frauen) sowie 19 Patienten ohne interstitielle Lungenerkrankung (Non-ILD-Kontrollen, Durchschnittsalter 67 Jahre, 9 Männer und 10 Frauen) zur Verfügung. Verglichen mit den Kontrollgruppen Non-IPF-ILD und Non-ILD ergab sich bei IPF-Patienten ein statistisch signifikanter Anstieg der Immunfluoreszenz mit IgG-Antikörpern (p = 0,041). Die Fluoreszenzproben hatten überwiegend ein membranöses Muster. Mit IgM-Antikörper konnten keine Unterschiede nachgewiesen werden (p = 0,349).

    Die Untersuchung der antiendothelialen Antikörperbindung umfasste 28 Patienten: 12 mit IPF (Durchschnittsalter 73 Jahre, 9 Männer und 3 Frauen), 3 mit Non-IPF-ILD (Durchschnittsalter 62 Jahre, 2 Männer und 1 Frau), 13 Non-ILD (Durchschnittsalter 69 Jahre, 7 Männer und 6 Frauen). Weder mit IgG- noch mit IgM-Antikörpern ergaben sich statistisch signifikante Fluoreszenzunterschiede (IgG: p = 0,165; IgM: p = 0,297).

    Im Rahmen der Beurteilung immunvermittelter Verletzungen wurde die Beziehung der antiepithelialen Antikörper zu den Lungenfunktionsparametern FVC % (Prozentanteil erwartete forcierte Vitalkapazität) und Kohlenmonoxid-Transferfaktor (TLCO) bestimmt. Dabei waren die epitheliale IgG-Antikörperbindung und der FVC % negativ korreliert (p = 0,031). Die TLCO-Werte ergaben keine signifikante Korrelation (p = 0,653). Dies war auch zwischen der antiepithelialen Antikörperbindung mit IgG und IgM und beiden Lungenfunktionsparametern der Fall.

    Fazit

    Die Ergebnisse dieser Studie liefern Hinweise, dass bei IPF verstärkt gegen das Alveolarepithel gerichtete IgG-Antikörper vorkommen. Die Autoren vermuten hierin einen wesentlichen pathogenetischen Faktor der Lungenfibrose.


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