Der Klinikarzt 2012; 41(12): 614
DOI: 10.1055/s-0032-1333153
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Darmreinigung – Sauber ist nicht gleich sauber

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Publikationsdatum:
17. Dezember 2012 (online)

 
 

    Voraussetzung für den Erfolg einer Koloskopie ist ein in allen Segmenten sauber gereinigter Darm. Dieses Ziel erreicht man vor allem durch die Wahl des richtigen Mittels zur Darmreinigung, hier reicht das Spektrum von speziellen Kräutermischungen bis hin zu osmotischen oder hydragogen Laxanzien. Bevorzugt werden heute PEG- und Natrium-Phosphat-basierte Lösungen eingesetzt. Untersuchungen haben gezeigt, dass es zwischen beiden Präparaten keine signifikanten Unterschiede in der Qualität der Vorbereitung gibt. Geht es aber um die segmentale Beurteilung des Bereiches des rechten Hemikolons, ist für Prof. Dr. Wolfgang Fischbach, Aschaffenburg, die Standard-PEG-Lösung dem NaP bei der Darmreinigung überlegen.

    Das ideale Präparat zur Darmreinigung hat, so Prof. Joachim Petersen, Aachen, einen optimalen Reinigungseffekt, schädigt nicht die Mukosa, ist einfach einzunehmen, gut verträglich und hat ein hohes Sicherheitsprofil.

    Das Abführmittel sehr kalt, mit einem Strohhalm im Wechsel mit einem gut schmeckenden Getränk zu trinken, ist einer der "Tricks" von Petra Hartman, 1. Vorsitzende der Fachgesellschaft für Assistenzpersonal – Chronisch entzündliche Darmerkrankungen e.V. (FA-CED), den Patienten die Darmvorbereitung zu erleichtern. Wichtiger noch als die Wahl des Mittels für die Darmreinigung sei die Aufklärung der Patienten. Nur der gründlich aufgeklärte Patient lässt sich motivieren, große Mengen eines Abführmittels zu trinken, das in der Regel auch noch schlecht schmeckt. Darum müsse den Patienten klargemacht werden, dass das Ergebnis der Untersuchung davon abhängt, wie sauber der Darm ist und dass sie für diese wichtigste Voraussetzung selbst verantwortlich sind.

    Geschmack und Trinkmenge sind zentrale Nachteile der heute favorisierten Polyethylenglykole (PEG) und Natrium-Phosphat-basierte Lösungen. Bei den PEG-Lösungen konnte der schlechte Geschmack durch die Anreicherung mit Vitamin C überlistet werden, das zudem bei hoher Dosierung zu osmotisch bedingten Durchfällen führt. Die wiederum lassen sich für die Darmreinigung nutzen, indem die Trinkmenge deutlich reduziert werden kann.

    Anne Marie Feldkamp, Bochum

    Quelle: Workshop "Das ABC der Darmvorbereitung" im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) am 22. September 2012 in Hamburg. Veranstalter: Norgine GmbH, Marburg.


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