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DOI: 10.1055/s-0032-1333375
Fußball – Präventionsprogramm "Die 11+" zu wenig?
Publication History
Publication Date:
07 January 2013 (online)
Um die Verletzungsinzidenz im Fußball zu senken, hatten Sportmediziner unter Federführung der FIFA das Aufwärm- und Präventionsprogramm "Die 11+" entwickelt. Anna M. C. van Beijsterveldt et al. gingen aktuell in der vorliegenden Studie der Frage nach, ob das Programm die Häufigkeit oder Schwere der Verletzungen im Fußball beeinflusst. Leider fanden sie keinen Nutzen für die Amateurmannschaften, die an der Studie teilnahmen.
Br J Sports 2012; epub: doi:10.1136/bjsports-2012–091277
An der vorliegenden Niederländischen Studie beteiligten sich Fußballmannschaften zweier hochrangiger Amateurturniere. Diese wurden in 2 Gruppen randomisiert. Bei der ersten Gruppe handelte es sich um die Interventionsgruppe (11 Teams, 223 Spieler). Diese wurde angewiesen, während der Saison 2009/2010 bei jeder Trainingseinheit das Präventionsprogramm "Die 11+" durchzuführen. Das Programm beinhaltet insgesamt 10 Übungen aus den Bereichen
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Förderung der Grundstabilität,
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exzentrisches Training der Oberschenkelmuskulatur,
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propriozeptorisches Training,
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dynamische Stabilisierung und
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plyometrische Übungen mit gestrecktem Bein
Wenn man mit dem Programm vertraut ist, dauert es etwa 10–15 Minuten. Die zweite Gruppe diente als Kontrolle (12 Teams, 233 Spieler). Die Studienteilnehmer dieser Gruppe absolvierten ihre Trainingseinheiten wie gewohnt.
Während der gesamten Saison absolvierten die an der Studie beteiligten Spieler eine Gesamtzahl von ca. 31 500 Trainingsund 12 700 Turnierstunden. Die durchschnittliche Trainings- und Turnierzeit pro Spieler betrugen somit 69,1 bzw. 27,9 Stunden. Die Compliance der Interventionsgruppe konnte als gut eingestuft werden (Team Compliance = 73 %, Spieler Compliance = 71 %). "Die 11" wurden damit von den Spielern der Interventionsgruppe im Schnitt 1,3 mal pro Woche ausgeführt.
Kein Unterschied in Schwere und Anzahl der Verletzungen
Während des gesamten Studienverlaufs wurde über insgesamt 427 Verletzungen berichtet, die 60,1 % aller Spieler betrafen. Die am häufigsten betroffenen Körperregionen waren: Knöchel (19,1 %), hinterer Oberschenkel (15,9 % ), Knie (15,7 %), vorderer Oberschenkel (10,5 %) und Leiste (10,5 %). Entgegen der aufgestellten Hypothese bestand in der Anzahl der Verletzungen zwischen den beiden Gruppen kaum ein Unterschied: 9,6 pro 1000 Sportstunden (8,4–11,0) in der Interventionsgruppe und 9,7 (8,5–11,1) bei der Kontrollgruppe.
Auch die Schwere der Verletzungen unterschied sich zwischen den beiden Gruppen nicht signifikant. Allerdings konnte ein signifikanter Unterschied in den betroffenen Körperregionen festgestellt werden: die Spieler der Interventionsgruppe hatten anteilig signifikant weniger Knieverletzungen (Anteil der Knie an allen Verletzungen: 11 vs. 19,8 %).
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Reicht die Frequenz im Amateurfußball aus?
Zwar bezweifeln die Autoren, dass die Compliance von etwas über 70 % ein Schlüsselfaktor bei diesem enttäuschenden Ergebnis ist. Trotzdem bleibt zu bedenken, dass die FIFA eine sinnvolle Frequenz des Programms von mindestens 2-mal wöchentlich angibt. Es könne sein, so die Autoren, dass das Training zu unspezifisch sei und im Amateurspor mit nur etwa 2 maligem Training pro Woche zu selten durchgeführt wird.
Die vorliegende Studie stellte zwischen der Gruppe, die die 11+ durchführte, und der Kontrollgruppe der männlichen Amateur-Fußballer keine signifikanten Unterschiede fest, was sowohl die Inzidenz als auch die Schwere der Verletzungen betrifft. Weitere Studien sollten nach Meinung der Autoren insbesondere ein Augenmerk auf Verletzungsursachen und Risikofaktoren der Amateursportler richten.
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