Bei der Therapie mit langwirksamen Beta-2-Mimetika (LABA) trat im mehren Studien eine Übersterblichkeit auf. Das veranlasste die amerikanische Arzneimittel-Aufsichtsbehörde FDA im Jahr 2010 zu der Empfehlung, bei unter LABA und inhalativem Kortikosteroid kontrolliertem Asthma das Weglassen von LABA zu versuchen (Step-Down-Konzept). J. L. Brozek et al. legten nun eine Metaanalyse vor, die dieses Vorgehen mit der Fortführung der LABA-Medikation vergleicht.
Arch Intern Med 2012; 172: 1365–1375
Von 1492 ermittelten Artikeln zum Thema genügten nur 5 randomisierte und kontrollierte Studien mit Patienten über 15 Jahren den Qualitätskriterien der Autoren. Diese waren alle von den Herstellern der jeweiligen Medikamente finanziert worden. Dennoch sahen die Autoren kein Risiko eines Bias mit Ausnahme der unvollständigen Nachbeobachtungszeit. 12–38 % der Probanden brachen die Studienmedikation ab und wurden daher von einigen Analysen ausgeschlossen. Keiner der Studienteilnehmer starb, die Häufigkeit an Komplikationen ohne Bezug zur Asthma-Erkrankung unterschied sich nicht. Das Absetzen von LABA nach erreichter Asthma-Kontrolle reduzierte jedoch den asthmaspezifischen Score der Lebensqualität (Asthma Quality of Life Questionnaire) um 0,32 (95 %-Konfidenzintervall [KI] 0,14–0,51) und die Asthma-Kontrolle gemäß Asthma Control Questionnaire um 0,24 Scorepunkte (95 %-KI 0,13–0,35). Die Zahl der symptomfreien Tage verminderte sich durch die Therapiedeeskalation um 9,15 % (95 %-KI 1,62–16,69 %), die Zahl der Studienabbrüche war ebenso wie der Gebrauch von Notfallsprays vermehrt. Das Risiko von Exazerbationen und Todesfällen war aufgrund der geringen Anzahl der Vorfälle und kurzer Nachbeobachtung nicht einzuschätzen.
Die Autoren interpretieren die Daten so, dass eine Unterbrechung der LABA-Medikation bei kontrolliertem Asthma zu vermehrten asthmaassoziierten Beschwerden und Komplikationen führt. Sie halten Langzeitstudien für notwendig.
