Seit März 2012 ist die Kombination von Exenatide 2 × täglich (Byetta®) mit allen Basalinsulinen (Insulin glargin, Insulin detemir, NPH) in Europa zugelassen. Die beiden Therapieprinzipien ergänzen sich, denn: Kurzwirksame GLP-1-Rezeptor-Agonisten haben insbesondere Effekte auf die postprandialen Blutglukosewerte, langwirksame Basalinsuline beeinflussen hingegen vor allem die Nüchternblutzuckerwerte.
Effektive HbA1c-Reduktion
In einer aktuellen Metaanalyse [
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] wurden insgesamt 9 Studien mit 5594 Patienten (Exenatide 2 × täglich: n = 3621; Vergleichssubstanz: n = 2333) im Hinblick auf die Effekte einer zusätzlichen Gabe von Exenatide 2 × täglich zu einem Basalinsulin verglichen. Der Ausgangs-HbA1c-Wert der Patienten lag zwischen 7,8 und 9,52. Neben der Zulassungsstudie [
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] wurden 8 weitere Studien betrachtet, die deren Ergebnisse bestätigen konnten: Die Kombinationstherapie führte zu einer effektiven Senkung des HbA1c-Werts und einer Gewichtsreduktion, in einigen Studien konnte auch eine Verringerung der Insulindosis festgestellt werden. Es trat kein signifikanter Anstieg des Hypoglykämierisikos auf.
Das moderne Blutglukosemanagement sollte sowohl die Nüchtern- als auch die postprandialen Werte im Blick haben, um eine effektive HbA1c-Reduktion zu erzielen. Durch die synergistischen Effekte der beiden Therapien ist dies auch über ein breiteres Spektrum an HbA1c-Ausgangswerten möglich. Ein Basalinsulin, das insbesondere die Nüchternblutzuckerwerte senkt, und ein kurzwirksamer GLP-1-Rezeptor-Agonist, der vor allem die postprandialen Werte beeinflusst, ergänzen sich daher und können zu einer effektiven Senkung des HbA1c-Werts bei unterschiedlichsten Patienten führen. Eine Subgruppenanalyse der Zulassungsstudie [
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], die ebenfalls in die Auswertung einbezogen wurde, zeigte für Exenatide 2 × täglich als Add-on zu Basalinsulin außerdem positive Effekte auf die Blutglukosewerte unabhängig von Ausgangs-HbA1c, Diabetesdauer und Ausgangs-BMI.
Basal nicht mehr ausreichend eingestellt – und dann?
Ab einem gewissen Punkt werden die Therapieziele unter Basalinsulin allein nicht mehr erreicht – das kennen viele Patienten. Innerhalb von 3 Jahren ist bei 81,6 % eine Intensivierung der Therapie erforderlich [
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]. Eine Möglichkeit ist in diesem Stadium die zusätzliche Gabe des kurzwirksamen GLP-1-Rezeptor-Agonisten Exenatide 2 × täglich, der ein breites Zulassungsspektrum bietet. Die Zulassung für die Kombinationstherapie mit Basalinsulin wurde mit oder ohne Metformin und/oder Pioglitazon bei erwachsenen Menschen mit Typ-2-Diabetes erteilt, die mit diesen Substanzen keine angemessene Blutzuckerkontrolle erreicht haben. Neben der Möglichkeit, Exenatide 2 × täglich als Add-on zu Basalinsulin zu geben, kann es auch bei zusätzlicher Gabe eines Basalinsulins weiter gegeben werden. Außerdem kann es auch ohne Metformin verabreicht werden, sodass Patienten mit einer Metformin-Unverträglichkeit ebenfalls von der Kombinationstherapie profitieren können.
Pressemitteilung Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg