Der Klinikarzt 2013; 42(04): 200
DOI: 10.1055/s-0033-1345652
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Asthma und COPD – Inhalationstechnik aktiv kontrollieren

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Publication Date:
23 April 2013 (online)

 
 

Richtige Handhabung der Inhalationsgeräte und korrekte Durchführung des Inhalationsmanövers sind Voraussetzungen für den Therapieerfolg. Deshalb sollten sie nicht nur bei der Erstverordnung, sondern auch im weiteren Behandlungsverlauf geschult und überprüft werden, mahnte Prof. Thomas Voshaar, Moers, auf dem DGP.

Die inhalative Anwendung von Glukokortikoiden und Bronchodilatoren ist Therapie der Wahl bei Asthma bronchiale und COPD. Dabei müssen die Wirkstoffe direkt zum Wirkungsort, also den pathologisch veränderten Atemwegen gelangen. Hierfür wurden inzwischen, so Voshaar, mehrere technisch ausgefeilte Inhalationsgeräte entwickelt. Grob unterscheide man dabei 2 Gruppen von Devices, nämlich treibgasgetriebene Dosieraerosole (Metered Dose Inhaler, MDI) und Trockenpulverinhalatoren (Dry Powder Inhaler, DPI). Voshaar: "Durch die Inhalation ist es möglich, bei relativ geringer Gesamtdosis hohe Wirkstoffkonzentrationen in der Lunge und somit ein günstiges Wirkungs-/Nebenwirkungsverhältnis zu erreichen". Im klinischen Alltag sei aber immer wieder festzustellen, dass bei einem Großteil der Patienten keine befriedigende Symptomkontrolle erreicht wird.

Individuelle Auswahl des Inhalationssystems

Neben oft mangelhafter Compliance erweise sich dabei auch eine fehlerhafte Anwendung der Inhalationssysteme durch die Patienten als besonders problematisch. Mit der Handhabung der Geräte und einem koordinierten Inhalationsmanöver seien die Patienten oft überfordert. Qualifizierte Einweisung und Schulung werde dadurch unerlässlich. "Die Wirksamkeit einer Inhalationstherapie ist letztlich nur von der Dosis abhängig, die tatsächlich in das Bronchialsystem gelangt", betonte der Pneumologe. Eine individuelle Auswahl des Inhalationssystems sei wichtig, damit jeder Patient ein Device erhält, das er auch beherrschen kann. Automatisch durch den Inspirationsfluss ausgelöste Systeme wie Autohaler® und Easi-Breathe® können hier Vorteile bieten, weil sie in Verbindung mit einem extrafeinen Beclometasonspray wie Ventolair® zu überzeugender Symptomkontrolle führen.

Bei unzureichender Asthmakontrolle sollte nicht sofort die Therapie intensiviert, sondern zuerst Adhärenz und Inhalationstechnik der Patienten kritisch hinterfragt werden. Nach Prof. David Price, Aberdeen (UK), können Anwendungsfehler die Effektivität einer Behandlung erheblich mindern, spielen aber in kontrollierten Studien kaum eine Rolle. Therapieempfehlungen sollten deshalb auch Real-Life-Studien berücksichtigen.

Jürgen Setton, Chemnitz

Quelle: Symposium "Inhalationstherapie alltagstauglich? Der Real-Life-Check" im Rahmen des 54.Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin am 21. März 2013 in Hannover. Veranstalter: TEVA Pharma GmbH, Ulm.


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  • Literatur

  • 1 Murray CJL et al. Lancet 1997; 349: 1498-1504
  • 2 Leach CL et al. Chest 2002; 122: 210-516

  • Literatur

  • 1 Murray CJL et al. Lancet 1997; 349: 1498-1504
  • 2 Leach CL et al. Chest 2002; 122: 210-516