Diabetes aktuell 2013; 11(02): 94
DOI: 10.1055/s-0033-1345666
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Frühe Therapie mit Basalinsulin – Sicher zum Blutzuckerziel

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Publication Date:
30 April 2013 (online)

 

    Was ist zu tun, wenn Metformin als Basistherapie bei der Behandlung des Typ-2-Diabetes nicht mehr ausreicht, um eine befriedigende Blutzuckereinstellung zu gewährleisten? Sollte ein zweites orales Antidiabetikum hinzugefügt werden? Oder ein Inkretinmimetikum? Oder sollte gleich auf Insulin umgestellt werden? Das aktuelle Positionspapier der European Association for the Study of Diabetes (EASD) der ADA (American Diabetes Association) lässt für die weitere Therapieentscheidung viel Spielraum. Nach Auffassung von Prof. Dr. Reinhard Bretzel, Gießen, gibt es mittlerweile genügend Evidenz, mit einer basal unterstützten oralen Therapie (BOT) mit Basalinsulin fortzufahren.

    BOT als Goldstandard

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    (Bild: Fotolia; Visionär)

    Die BOT bezeichnete er sogar als Goldstandard. Bedenken gegenüber einer frühzeitigen Insulintherapie seien aufgrund der aktuellen Studienlage nicht mehr aufrecht zu erhalten. Insbesondere die prospektive, randomisierte ORIGIN-Studie (Outcome Reduction with an Initial Glargine Intervention) habe jetzt Sicherheit über die Langzeiteffekte einer frühzeitig einsetzenden Insulintherapie bei Typ-2-Diabetes gestiftet. Weder kardiovaskuläre Risiken noch das Risiko für Krebserkrankungen seien durch eine Behandlung mit dem langwirksamen Basalinsulin glargin nach 6–7 Jahren bei den mehr als 12 500 Studienteilnehmern erhöht gewesen.

    In der EASIE-Studie, in der Insulin glargin vs. Sitagliptin als Kombinationspartner mit Metformin getestet wurde, stellte sich heraus, dass das Basalinsulin besser geeignet war, angestrebte Blutzuckerziele zu unterbieten. Während 68 % der Patienten unter Insulin glargin einen HbA1c-Wert unter 7 % erzielten, gelang dies bei nur 42 % der Patienten, die den DPP-4-Hemmer erhielten. Bei strengeren HbA1c-Zielwerten unter 6,5 % fiel das Ergebnis mit 40 vs. 17 % noch deutlicher aus. Symptomatische Hypoglykämien traten zwar mit 4,2 vs. 0,5 Ereignissen pro Patientenjahr (E/PJ) unter Insulin vs. Sitagliptin häufiger auf. Schwere und schwere nächtliche Hypoglykämien blieben aber in beiden Behandlungsgruppen mit weniger als 0,03 gleichermaßen eine Rarität. Die Gewichtsveränderungen nach 24 Wochen fielen laut Bretzel mit plus 0,44 kg unter Insulin glargin vs. minus 1,08 kg unter Sitagliptin eher moderat aus. Insgesamt sah der Diabetologe in dieser Studie einen Beleg für das Potenzial des Basalinsulins, bereits früh im Verlauf der Therapie eine optimale Blutzuckerkontrolle zu erreichen.

    Martin Wiehl, Königstein-Falkenstein

    Quelle: Pressekonferenz "Vertrauen in Bewährtes – Der Stellenwert von Insulin glargin in der individualisierten Diabetestherapie" am 24. Januar 2013 in Königstein-Falkenstein. Veranstalter Sanofi-Avensis


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