Plaque-Psoriasis – Ist Etanercept eine Behandlungsoption?

Psoriasis ist eine chronische, immunvermittelte, entzündliche Erkrankung. Weltweit sind zwischen 1–3% der Allgemeinbevölkerung betroffen. Etanercept erwies sich in bisherigen Studien als potenziell erfolgreiche Therapieform. L. Puig et al. haben nun untersucht, wie sich das Medikament im klinischen Routineeinsatz bewährt.
Dermatology 2012; 225: 220–230

Die Autoren führten hierzu eine prospektive Beobachtungsstudie durch, an der 59 dermatologische Zentren in Spanien beteiligt waren. Eingang fanden erwachsene Patienten mit mäßiger bis schwerer Plaque Psoriasis, die nicht auf andere systemische Therapien ansprachen, diese nicht vertrugen oder diesbezüglich Kontraindikationen aufwiesen. Die Teilnehmer erhielten Etanercept nach der Maßgabe ihres behandelnden Arztes in einer Dosierung von 25 mg 2-mal pro Woche, 50 mg 2-mal pro Woche oder 50 mg einmal pro Woche. Nach 12 Wochen wurde entschieden, ob die Behandlung fortgeführt oder beendet wurde. Alle 3 Monate wurden bei den Patienten Verlaufsdaten erhoben, die neben einer körperlichen Untersuchung und Laborwerten auch die Krankheitsaktivität und Nebenwirkungen beinhalteten. Die Wirksamkeit der Behandlung wurde anhand der befallenen Körperoberfläche, des "Physician’s Global Assessment" (PG) mit einer Skala von 0–5 (schwerere Erkrankung bei höheren Werten) und des "Psoriasis Area and Severity Index" (PASI) beurteilt.

Deutliche PASI-Verbesserung

Insgesamt gingen 444 Patienten (65,5 % Männer) im Durchschnittsalter von 46,4 Jahren in die Analyse ein, von denen 325 (73,2 %) mit einer Etanercept-Dosis von 50 mg 2-mal wöchentlich begannen. 96 Patienten (21,6 %) erhielten die Medikation als kontinuierliches Behandlungsregime während der gesamten Studienperiode, 348 Patienten (79,4 %) als intermittierendes Regime. 94 Teilnehmer (21,2 %) beendeten die Studie vorzeitig, 348 (79,4 %) erhielten mindestens eine Dosis Etanercept. Von diesen wiederum erhielten 185 (41,6 %) einen einmaligen Zyklus des Medikaments, beendeten diesen zu unterschiedlichen Zeitpunkten und fuhren dann nicht mehr damit fort. Die restlichen 163 Patienten (36,7 % aller Teilnehmer) unterbrachen die Behandlung, erlitten in der Folge ein Rezidiv und starteten dann erneut. Die meisten Patienten unterbrachen die Behandlung nach 6 Monaten. Eine Therapie mit Etanercept resultierte in einer deutlichen Verbesserung der Krankheitsaktivität: Eine PASI-Verbesserung von 75 % erzielten zum Zeitpunkt 6 Monate 76,1 % der Teilnehmer. Bei 137 Patienten kam es zu insgesamt 252 unerwünschten Ereignissen, von denen 31 ernst waren. Opportunistische Infektionen, Tuberkulose oder demyelinisierende Erkrankungen traten dabei aber nicht auf.