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DOI: 10.1055/s-0033-1345736
Kutane Leishmaniose – Effektive Therapie mit Paromomycin
Publication History
Publication Date:
13 May 2013 (online)
Die Leishmanoise ist in 98 Ländern endemisch, rund 1,5 Millionen Menschen werden schätzungsweise jährlich damit infiziert. Für die kutane Leishmaniose existiert zwar eine Reihe möglicher Therapien, doch besteht nach wie vor die Notwendigkeit einer einfachen und effektiven Behandlung mit akzeptablen Nebenwirkungen. A. B. Salah et al. haben sich dieser Problematik nun angenommen.
N Engl J Med 2013; 368: 524–32
An der randomisierten, placebokontrollierten Phase-III-Studie konnten Patienten im Alter zwischen 5 und 65 Jahren mit einer kutanen Leishmaniose durch Leishmania major teilnehmen, die 1–5 ulzerierende Hautläsionen im Durchmesser von 1–5 cm aufwiesen. Die Teilnehmer wurden auf 3 Gruppen verteilt und erhielten zur topischen Therapie entweder eine Creme mit einem Anteil von 15 % Paramomycin, eine mit 15 % Paramomycin + 0,5 % Gentamicin oder eine, die nur die Trägersubstanz enthielt. Diese Creme wurde 20 Tage lang einmal täglich auf die Läsionen aufgetragen. Primärer Endpunkt der Studie war die Abheilung der Hautläsion, die wie folgt definiert war:
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mindestens 50 %-ige Größenreduktion bis Tag 42,
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vollständige Reepithelisierung bis Tag 98 sowie
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Fehlen eines Rezidivs am Ende der Beobachtungsperiode (168 Tage).
Eine vorzeitige Beendigung der Studie wurde als Therapieversagen gewertet. Insgesamt gingen 375 Teilnehmer in die Analyse ein, davon 125 in jeder Therapiegruppe. 371 von ihnen (99 %) komplettierten die 20 Behandlungstage, ein Patient unter Paromomycin alleine und 3 Patienten unter Placebo beendeten die Studie vorzeitig. Die Heilungsraten der Läsionen lagen bei 81 % (Paromomycin + Gentamicin), 82 % (Paromomycin alleine) und 58 % (Placebocreme). Dabei erweisen sich die Unterschiede zwischen Verum und Placebo als sehr deutlich mit einem p < 0,001. Der häufigste Grund für ein Therapieversagen war eine fehlende Verbesserung nach 42 Tagen, was in der Placebogruppe etwa doppelt so oft vorkam wie in den Verumgruppen, der zweithäufigste Grund war ein Rezidiv. Heilte die Indexläsion ab, so taten dies in der Regel auch alle anderen Läsionen. Eine Ausnahme davon bildete je ein Patient in jeder der beiden Verumgruppen und 3 Patienten in der Kontrollgruppe. Die Nebenwirkungen waren akzeptabel und bestanden vorwiegend aus geringen oder mäßigen Lokalreaktionen.
Die Ergebnisse zeigen, dass Paromomycin alleine oder in Kombination mit Gentamicin eine effektive Therapie der ulzerierenden kutanen Leishmaniose darstellt, so die Autoren.
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