Operationen an Schilddrüse und Nebenschilddrüse zählen mit über 100 000 Eingriffen pro Jahr in
Deutschland zu den häufigsten Operationen in der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Die
epidemiologisch nach wie vor hohe Prävalenz von Schilddrüsenknoten in Deutschland und die
diagnostische Unschärfe in der Dignitätseinschätzung dieser Knoten bedingen die vergleichsweise
hohe Operationsfrequenz. Screeninguntersuchungen der Schilddrüse und Routinemessung von Kalzium
im Serum führen zu einer früheren Diagnose von Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenerkrankungen.
Insofern hat sich das Spektrum der Patienten hin zu kleineren und früheren Befunden verändert.
Die zudem enorme Entwicklung in der operativ-technischen Ausstattung und der steigende Anspruch
der Patienten hatten zur Folge, dass sich die minimalinvasive Chirurgie auch in der endokrinen
Chirurgie stark verbreitet hat und großen Zuspruch seitens der Patienten sowie der Operateure
erfährt.
Die minimalinvasiven Techniken haben sich zu einem festen Bestandteil im operativen Repertoire
der Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenerkrankungen etabliert. Dennoch bedarf es einer
kritischen Evaluation der operativ-technischen Verfahren hinsichtlich ihrer Indikation und des
Nutzens für den Patienten im Vergleich zu existierenden Methoden der konventionellen
Chirurgie.