Deutsche Röntgengesellschaft – NKLM-Ziele sind zu eng gefasst

Arbeitsgruppe der DRG setzt sich kritisch mit den Inhalten des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs (NKLM) auseinander

Berlin, im November 2013. Die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) bezieht kritische Haltung zum Lernzielkatalog, den die Fachgesellschaft in einer Arbeitsgruppe intensiv diskutiert hat und in seiner momentanen Form ablehnt. Der Katalog sei zwar grundlegend hilfreich, um definiertes Können und Wissen für Medizinstudierende zu bündeln. Die Fachgesellschaft kritisiert aber, dass die Lernziele des NKLM viel zu allgemein formuliert seien, weshalb die DRG eine grundlegende Überarbeitung fordert.

„Was dem NKLM fehlt, ist die Tiefe“, sagt Professor Norbert Hosten, Präsident der DRG. Außerdem sei das vom Medizinischen Fakultätentag (MFT) und der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) erdachte Abstimmungsverfahren nur schwierig zu bedienen. Im Katalog kann einzelnen Punkten zugestimmt oder widersprochen werden, und man kann stichpunktartig ergänzen. „Aber Punkte hinzufügen und als Fachgesellschaft mit dem nötigen Expertenwissen den NKLM selbst mitgestalten – das ist nicht möglich. Die Struktur bietet einfach keine gute Arbeitsgrundlage für uns, weil man uns viel zu spät hinzugezogen hat“, so Professor Hosten.

Des Weiteren sind gewisse Bereiche der Radiologie, wie etwa der Strahlenschutz, zurzeit noch gar nicht erwähnt. „Bisher ergeben die aufgeführten Inhalte im NKLM nicht einmal genügend Stoff für Examensfragen“, gibt der DRG-Präsident zu Bedenken, „außerdem befürchten wir, dass die Lernziele des NKLM nicht mehr ausschließlich von den einschlägig ausgewiesenen Experten des jeweiligen Fachgebiets vermittelt werden. Denn der Katalog lässt offen, wer überhaupt lehren soll.“ Dies führe unweigerlich zu Qualitätsverlusten in der medizinischen Ausbildung, sagt die DRG, die gemeinsam mit weiteren Fachgesellschaften aus den Strahlenfächern ein kritisches Schreiben an die Initiatoren geschickt hat.

Nach den Beschlüssen des Wissenschaftsrats und dem Hochschulausschuss der Kultusministerkonferenz (KMK) aus den Jahren 2008 und 2009, die nach Qualitätsverbesserung von Lehre und Studium sowie einem Fachqualifikationsrahmen des Medizinstudiums fragten, haben GMA und MFT beschlossen, einen Lernzielkatalog im Sinne eines Kerncurriculums bis zur Approbation entwickeln zu lassen. Am 15.07.2013 wurden die Gesamtentwürfe zum NKLM an die medizinischen Fachgesellschaften frei gegeben und forderten auf, darüber bis zum 15.11.2013 abzustimmen.