Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73(8): 735
DOI: 10.1055/s-0033-1350787
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

EDITORIAL

Matthias W. Beckmann
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 August 2013 (online)

Liebe Leserin, lieber Leser,

nächstes Jahr jährt sich die verbindliche Einführung des DRG-Systems in Deutschland zum zehnten Mal. Nur wenige werden dieses „Jubiläum“ feiern, denn die Abschaffung der zuvor vorwiegend geltenden Tagessätze und die Einführung der Fallpauschalen stieß bereits vor dem verbindlichen Start am 1. Januar 2004 auf Kritik. Die Diskussionen sind seither durch Stichworte wie „blutige Entlassung“ oder „Drehtüreffekt“ gekennzeichnet. Eine Metastudie zu gesundheitsökonomischen Auswirkungen der DRG-Einführung in Deutschland (Reinold, Thierfelder, Müller-Riemenschneider, Willich, Gesundheitswesen 2009; 71: 306–312) bestätigt den Eindruck vieler Kliniker: Verweildauern sind teilweise dramatisch verkürzt, beobachtet werden zudem zunehmende Fragmentierung von Behandlungen bzw. Anstieg von Diagnosen pro Behandlungsfall, Zunahme ambulanter Operationen, unzureichende Kostendeckung in zahlreichen einzelnen Bereichen. Wie abzusehen war, hat die Einführung des G-DRG zudem den ökonomischen Druck auf viele Krankenhäuser und in einigen Bereichen die Tendenz zur Spezialisierung verstärkt.