Zeitschrift für Palliativmedizin 2013; 14(4): 138
DOI: 10.1055/s-0033-1352603
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Aus der Österreichischen Palliativgesellschaft – Mitteilungen

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Publication Date:
30 July 2013 (online)

4. Österreichischer Interdisziplinärer Palliativkongress der OPG in Gmunden

Mehr als 1100 Besucher haben sich – dem Motto entsprechend – „auf den Weg“ gemacht, um am 4. Interdisziplinären Palliativkongress der Österreichischen Palliativgesellschaft vom 18.–20. April 2013 in Gmunden teilzunehmen. Sie haben ihre Reise sicher nicht bereut, hat doch das wissenschaftliche Komitee und das Organisationskomitee unter der Leitung von Dr. Wolfgang Wiesmayr, Dr. Johann Zoidl und Claudia Fuchs, MSc. mit Unterstützung von Dr. Christina Grebe und unzähligen anderen Helfern ein spannendes, vielfältiges und in jeder Hinsicht lehrreiches Programm zusammengestellt. Die Stimmung der Teilnehmer war dementsprechend hervorragend und wurde durch das angenehme Ambiente des Kongresszentrums direkt am Ufer des Traunsees und durch das herrlich frühsommerliche Wetter noch weiter „aufgeheizt“.

Ein besonderes Kennzeichen dieses Kongresses war die Möglichkeit, einzelne Themen des Tages auf Wunsch der Teilnehmer zu Beginn der Sitzungen am Folgetag in vertiefter Form mit den Referenten und anderen diskutieren zu können. Für diese „open space“- Veranstaltungsform war es notwendig, eine thematisch breite Palette an sehr kurzen Vorträgen zu halten, in denen die Zuhörer Wesentliches und vor allem Neuestes zu einem bestimmten Thema hören und bei besonderem Interesse dann am nächsten Tag in einer Gruppe vertiefen konnten. Die Zusammenstellung der Vorträge war ausgezeichnet und ergab einen raschen Überblick über die neuesten Entwicklungen in Palliative Care. Insgesamt gab es zehn vertiefende Diskussionsrunden, bei denen alle die Möglichkeit hatten, sich einzubringen, wodurch der Kongress von den Teilnehmern als überaus interaktiv empfunden wurde.

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Frau Dr. Christina Grebe (links) und Claudia Fuchs, MSc (rechts) waren maßgeblich an der Organisation des Palliativkongresses in Gmunden beteiligt.

Herausragend war auch die Eröffnungsveranstaltung im großen Kongresssaal, der zum Bersten voll war. Nach stimmungsvoller pantomimischer Begleitung der Eröffnungsreden zog Prof. Stein Huesebo das Publikum mit seinem bekannten mitreißenden Vortrag in den Bann.

Im folgenden wissenschaftlichen Programm kamen nationale wie internationale Redner zu Wort; der thematische Bogen reichte von den medizinischen und pflegerischen Aspekten der Palliative Care über Kinderhospizarbeit bis hin zur Palliative Care für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Ergänzt wurde das Programm durch insgesamt zehn Workshops und einen Vormittag, der speziell für ehrenamtlich Tätige in Palliative Care bestimmt war.

Schließlich wurde der Kongress in Gmunden auch von den Arbeitsgruppen der OPG zum Anlass von Arbeitssitzungen genommen. Zudem haben während des Kongresses Vernetzungstreffen vieler bislang noch unstrukturierter Berufs- und Interessensgruppen unter der Schirmherrschaft der OPG stattgefunden, von denen einige auch die Gründung einer eigenen Arbeitsgruppe planen.

Schließlich bot sich in den Vortragspausen ausreichend Gelegenheit zu informellem Gedankenaustausch, der auch in besonders entspannter und musikalisch unterlegter Atmosphäre im Rahmen des Get-Togethers am Abend des Eröffnungstages im Kongresszentrum möglich war. Hierbei sei auch der Gesellschaftsabend im stilvollen historischen Stadttheater Gmunden erwähnt, der musikalische und literarische Highlights bot, die den wissenschaftlichen um nichts nachstanden.

Insgesamt also ein Kongress auf höchstem wissenschaftlichem und gesellschaftlichem Niveau, der ein deutliches Zeichen für den Aufschwung der Palliative Care in Österreich setzt und diesen dadurch gleichzeitig noch verstärkt hat.

Univ. Prof. Dr. Herbert Watzke, Präsident der Österreichischen Palliativgesellschaft