RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0033-1353664
Spotlight
Korrespondenzadresse
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
12. Dezember 2013 (online)
Protektiver Effekt von Betulin-Emulsionen
Kurzkommentar zu Seite 499
Klinische Studie zur Wirksamkeit und Verträglichkeit eines Medizinproduktes zur Prophylaxe des Auftretens akuter Symptome bei Patienten mit Hämorrhoidalleiden
Kurzkommentar zu Seite 504
Protektiver Effekt von Betulin-Emulsionen
Kurzkommentar zu Seite 499
Hautschützende Emulsionen haben in der Dermatologie einen hohen Stellenwert in der Prävention – insbesondere bei berufsbedingten irritativen Ekzemerkrankungen. Die regelmäßige Anwendung verbessert die Lebensqualität der betroffenen Patienten erheblich und trägt unter gesundheitsökonomischen Aspekten maßgeblich zur Reduktion von Krankheitstagen und Arztbesuchen bei. Die Studie der beiden Autoren untersucht den protektiven Effekt von Betulin (Birkenkorktrockenextrakt) in Hautschutzcremes im repetitiven Waschtest mit Natriumlaurylsulfat. Dabei wurden direkt nach der Waschung sowie nach drei und sieben Tagen biophysikalische Messungen zur Bestimmung des Hautzustandes durchgeführt. Die Autoren konnten zeigen, dass beide Betulin-Präparate sowie das Hautschutzpräparat Excipial Protect® den gleichen protektiven Effekt haben. Eine Messung der antiinflammatorischen Wirkung von Betulin-haltigen Cremes wurde nicht durchgeführt.
In der Diskussion wird deutlich, wie wichtig die wissenschaftliche Prüfung des protektiven Effekts der Hautschutzcremes ist. Nur so kann für die Zusammenstellung des individuellen Hautschutzplanes die richtige Wahl der Pflegeprodukte getroffen werden, können doch beispielsweise glyzerinfreie Öl-Wasser-Emulsionen die Hautbarriere durch Austrocknung gefährden anstatt sie zu schützen.
Studien wie diese sind unter anderem auch deshalb wichtig, weil sich durch eine Produktvariabilität der Hautschutzsalben mehr Therapiemöglichkeiten für Betroffene mit zusätzlicher Pfropfallergie auf Salbeninhaltsstoffe ergeben.
Für den täglichen Einsatz in der Praxis ist es sehr erfreulich, dass alle geprüften Produkte den erwünschten protektiven Effekt haben.
Klinische Studie zur Wirksamkeit und Verträglichkeit eines Medizinproduktes zur Prophylaxe des Auftretens akuter Symptome bei Patienten mit Hämorrhoidalleiden
Kurzkommentar zu Seite 504
Patienten mit Hämorrhoiden leiden häufig unter Juckreiz und Brennen. Die Therapie erweist sich besonders dann als schwierig, wenn die Hämorrhoiden noch zu klein sind, um mittels Gummibandligatur oder Sklerotherapie behandelt zu werden. Häufig kommt es bei Anwendung von Hämorrhoidalsalben aufgrund deren hohen allergologischen Potenzials von beispielsweise den enthaltenen Lokalanästhetika zu Kontaktallergien. Die Autoren haben die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Hautschutzsalbe an Patienten mit Hämorrhoiden Grad l – ll untersucht. Im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe nahmen Juckreiz und Brennen deutlich ab. Akutmedikamente wie schmerzlindernde Hämorrhoidalsalben kamen wesentlich seltener zur Anwendung. Allergische Reaktionen bei zweimal vierwöchiger Anwendung mit dazwischenliegender Behandlungspause traten bei der Jojoba-, Bienenwachs- und Cetiol-haltigen Schutzsalbe nicht auf.
Leider wurde in dieser ersten Untersuchung nur mit einer unbehandelten Kontrollgruppe verglichen. In einem nächsten Schritt ist sicher eine doppelblinde, plazebokontrollierte Studie sinnvoll. Nur so kann gezeigt werden, dass sich der beobachtete positive Effekt der Anwendung des Präparates wirklich auf die Inhaltsstoffe zurückführen lässt und nicht nur durch die rückfettenden Maßnahmen entsteht.
Insgesamt dennoch eine wichtige Publikation, die uns den hohen protektiven Stellenwert der kontinuierlichen Anwendung von Hautschutzcremes bei Patienten mit chronischen Hämorrhoidalleiden aufzeigt.
#