Diabetes aktuell 2013; 11(05): 190
DOI: 10.1055/s-0033-1356515
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Europäische Studie – Körperliche Fitness ist ein unabhängiger Prädiktor des Körpergewichts

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Publication Date:
06 September 2013 (online)

 

    Seit Langem weisen Studien darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen dem Grad der körperlichen Aktivität und dem Auftreten von Übergewicht besteht. Bei den meisten Untersuchungen basieren die Daten zur körperlichen Aktivität jedoch nicht auf aktuellen Messwerten, sondern auf den Selbstauskünften der Probanden. Diese sind häufig fehlerhaft und können so dazu beitragen, die Studienergebnisse zu verfälschen. Zudem spielt auch die kardiorespiratorische Fitness eine Rolle für das Körpergewicht. Generell gibt sie an, wie gut die Atmung und der Blutkreislauf in der Lage sind, den Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Die Fitness ist über Jahre relativ stabil und wird von dem Grad der in der Vergangenheit geleisteten körperlichen Aktivität aber auch durch Erbfaktoren beeinflusst.

    Körperliche Aktivität und Fitness erfasst

    Um mehr über die Zusammenhänge zwischen körperlicher Aktivität, Fitness und dem Körpergewicht zu erfahren, führte ein Team unter Leitung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) erstmals eine groß angelegte europäische Beobachtungsstudie durch, bei der sie die körperliche Aktivität und Fitness der Studienteilnehmer durch klinische Messungen erfassten. Die Forscher rekrutierten jeweils etwa 200 deutsche, britische, dänische, griechische, niederländische, italienische, spanische, französische, schwedische sowie norwegische Studienteilnehmer der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC).

    Die Forscher ermittelten die Fitness der Probanden mithilfe eines einfachen, klinisch überwachten Konditionstests. Die körperliche Aktivität erfassten die Forscher mittels eines die Herzfrequenz und die Bewegung messenden Sensors, den die Probanden mindestens für 4 Tage auf der Brust trugen. Beide Messungen wurden nach 4 Monaten wiederholt, um die Daten zu präzisieren. Je stärker die Fitness der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war, desto geringer war ihr Taillen-Hüftumfang-Quotient bzw. ihr Body-Mass-Index (BMI). Zudem beobachteten die Forscher bei Frauen eine von der Fitness unabhängige und etwas schwächere Beziehung zwischen der aktuell gemessenen körperlichen Aktivität und den untersuchten Markern für das Körpergewicht. Bei Männern war dieser Zusammenhang nur für den BMI signifikant.


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    Körperliche Fitness spielt die größte Rolle für das Körpergewicht

    "Bemerkenswert an unseren Ergebnissen ist, dass Bewegung und Fitness nicht nur unabhängig voneinander das Körpergewicht beeinflussen, sondern die körperliche Fitness die größte Rolle für das Körpergewicht und die Körperfettverteilung spielt", sagt Angelika Wientzek, Erstautorin und Epidemiologin am DIfE. "Körperlich fit zu sein und diese Fitness auch zu erhalten, erscheint also besonders wichtig, um Übergewicht vorzubeugen. Dies gilt besonders für Männer, bei denen gelegentliche körperliche Aktivität die Körpermaße nur wenig beeinflusst", ergänzt Heiner Boeing, Leiter der Abteilung Epidemiologie am DIfE.

    Pressemitteilung Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke, 9.7.2013


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