retten! 2013; 2(4): 221
DOI: 10.1055/s-0033-1357085
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Tückische Pracht – Giftige Blüten und Beeren im Herbst

Verena Knigge
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Publication Date:
24 October 2013 (online)

Nach der warmen Jahreszeit schlagen manch einem die niedrigeren Temperaturen und die allmählich kürzer werdenden Tage auf die Stimmung – andere hingegen freuen sich auf den Indian Summer mit seinen bunten Blättern. Für viele bedeutet Herbst aber auch Erntezeit. Das ist kein Problem bei Birne, Apfel, Kürbis und Co. Vorsicht geboten ist jedoch bei einigen Beeren und Früchten – die sehen zwar meist sehr schmackhaft aus, können aber giftig sein. Und nicht alles, was auch jetzt noch hübsch blüht, ist harmlos und für einen Blumenstrauß geeignet: Rund 50 stark bis schwach giftige Gewächse listet die Broschüre „Giftpflanzen – Beschauen, nicht kauen“ des nordrhein-westfälischen Arbeits-, Gesundheits- und Sozialministeriums auf. Kein Wunder also, dass Vergiftungen mit Pflanzen gar nicht so selten sind: Bei Kindern sind sie die 3. häufigste Vergiftungsursache [1].

Gefahren finden sich in Gärten, Parks und Blumenkübeln. Eiben z. B. sind beliebte Heckensträucher. Ihre knallroten Beeren sind für Kinder sehr verlockend, die schwarzen Samen im Innern und alle anderen Pflanzenteile lösen aber Übelkeit, Herzrasen oder Bewusstlosigkeit aus. Die Engelstrompete mit ihren auffälligen Blüten ziert bis in den Herbst hinein Gärten und Terrassen. Doch auch sie ist hochgiftig. Wie die Herbstzeitlose – sie gefährdet übrigens auch Tiere, wie z. B. Pferde. Selbst im Gemüsebeet ist nicht alles rohkostgeeignet. Grüne Kartoffeln schälen Sie besser großzügig, und Bohnen werden bekanntlich erst durch Kochen bekömmlich. Mehr zu Pflanzenvergiftungen und wie man sie erkennt und behandelt erfahren Sie ab S. 250.

Die gute Nachricht: Wer sich auskennt, kann sich den Spaziergang durch den herbstlichen Wald gefahrlos mit schmackhaften Heidelbeeren versüßen. Auch die wildwachsenden Mirabellen- oder Zwetschgenbäume am Wegesrand können zu einem leckeren Zwischensnack beitragen. Sollte herbstliches Schmuddelwetter Sie aber mal zwingen, zu Hause zu bleiben, dann vertreiben Sie sich doch die Zeit mit der Lektüre von retten! – Das Fachmagazin für den Rettungsdienst.

Viel Spaß beim Lesen!

Ihre

Verena Knigge

 

Herausgeber

Dr. Wolfgang von Meißner, Stuttgart

Rico Kuhnke, Pfalzgrafenweiler

Stefan Leibinger, Lauf a. d. Pegnitz

Dr. Sönke Müller, Neckargemünd

Volker Wanka, Neuenbürg

Experten

Hanna Besemer, Rettungsassistentin Stuttgart

Dr. Albrecht Henn-Beilharz, Katharinenhospital Stuttgart

Dr. Steffen Herdtle, Universitätsklinikum Jena

Armin Hess, DRK-Landesschule Baden-Württemberg, Pfalzgrafenweiler

Dr. Jörg Helge Junge, Kantons-spital Graubünden, Chur

Prof. Dr. Dr. Alex Lechleuthner, Institut für Notfallmedizin der Berufsfeuerwehr Köln

Dr. Gregor Lichy, Klinikum Ludwigsburg

Florian Lutz, Rettungsassistent München

Carsten Ohsberger, Branddirektion Stuttgart

Holger Pfleger, Branddirektion Frankfurt am Main

Gerhard Schmöller, Branddirektion München

Dr. Michael Schorn-Meyer, Schweizer Institut für Rettungsmedizin Nottwil

Ralph Schuster, DRK Göppingen

Dr. Richard Spörri, Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal

Dr. Stefan Weiß, Klinikum Ludwigsburg

Redaktion

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