Notfallmedizin up2date 2014; 9(2): 108-114
DOI: 10.1055/s-0033-1357949
Kasuistik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Differenzialdiagnose Thoraxschmerz –One Of The “Big Five”

R. Chakaroun
,
A. Ramshorn-Zimmer
,
A. Gries
,
G. Gäbelein
,
C. Kühn
,
M. Bernhard
Further Information

Publication History

Publication Date:
10 June 2014 (online)

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Fazit

Das Boerhaave-Syndrom ist eine seltene Ursache des Thoraxschmerzes in der ZNA, welches häufig keine richtungsweisenden Befunde bietet, jedoch mit einer hohen Letalität vergesellschaftet ist. Unbehandelt liegt die Letalität bei 100 %. Häufiger betroffen sind alkoholabhängige Männer zwischen dem 20. – 40. Lebensjahr. Darüber hinaus wird die Anamneseerhebung häufig durch einen Bewusstseinsverlust sowie eine ggf. nebenbefundlich bestehende Ethanolintoxikation erschwert. Der klinische Untersuchungsbefund ist bei zeitnaher Vorstellung eher unspezifisch. Häufig finden sich Auffälligkeiten – wenn auch nicht definitiv richtungsweisend – in der konventionellen radiologischen Diagnostik. Daher ist die KM-gestützte Computertomografie der diagnostische Goldstandard. Im Idealfall sollte ein CT-Ösophagogramm durchgeführt werden.

Auch wenn das akute Koronarsyndrom als „wichtigste“ Differenzialdiagnose bei thorakalen Schmerzen in unserem Denken engrammiert ist, sollten stets alle mögliche Differenzialdiagnosen („Big Five“) – somit auch die vermeintlichen Kolibris – in Betracht gezogen und aktiv im Rahmen der Notfalldiagnostik ausgeschlossen werden.

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