ergopraxis 2013; 6(10): 6
DOI: 10.1055/s-0033-1358635
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Briefe an die Redaktion


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Publication Date:
10 October 2013 (online)

 

Zum Artikel „Räumliche Wahrnehmung von Kindern“, ergopraxis 10/09

Tolle Plattform

Liebe ergopraxis-Redaktion,
vielleicht erinnern Sie sich noch an den Artikel „Wenn ich groß bin, werd’ ich Kapitän – Räumliche Wahrnehmung von Kindern“, den ich 2009 für die ergopraxis schrieb. Es gibt immer wieder Resonanz darauf. Kürzlich wurde ich zum Beispiel für eine Architektur-Zeitschrift angefragt, ein Interview zu Raumwahrnehmung und Raumgestaltung zu geben. Das freut mich natürlich sehr. Danke für die Möglichkeit der Veröffentlichung.

Herzliche Grüße aus der Schweiz
Marianne Flückiger Bösch

Zum Artikel „Gebraucht und nicht gelernt“, ergopraxis 9/13


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Ausbildung überdenkenswert

Liebe ergopraxis,
was wir in unserem Alltag brauchen, aber nicht gelernt haben, ist ein sehr aktuelles Thema. Ich habe eine Praktikantin, der einige Lerninhalte für das Praktikum fehlen, obwohl sie in der Ausbildung keine Theorie mehr haben wird. Die Handwerksfächer stehen ziemlich im Vordergrund, und manch anderes kommt dafür zu kurz. Des Weiteren sehe ich ein großes Problem in der Kommunikation zwischen Schule und Praxisanleiter. Die Mentoren wissen oft nicht, auf welchem Stand ihre Praktikanten sind.

In meiner Ausbildungszeit fiel mir auf, dass teilweise Praxis und Theorie nicht vereinbar waren und sich daher die Noten zwischen Mentor und Schule sehr unterschieden. Das verwirrte mich damals sehr. Ich fragte mich, was sollte ich nun in der Prüfung schreiben? Meine Erfahrungen oder was ich gelernt habe, jedoch nie so anwenden kann? Ein Beispiel: Theoretisch sollten Demenzgruppen maximal fünf Personen aufnehmen. Manche sagen, selbst das sei zu groß. In der Praxis sieht das ganz anders aus. Um kleine Gruppen durchführen zu können, müssten viel mehr Ergotherapeuten eingestellt werden. Doch der Betreuungsschlüssel liegt bei 1:60 in Seniorenheimen, und der MDK gibt vor, dass jeder Bewohner Anrecht auf 1,5 h Betreuung pro Woche hat. Dies ist unmöglich umzusetzen.

Ein weiterer Kritikpunkt: Die Zeiten und Dauer der Praktika sowie die Theorie sind von Schule zu Schule unterschiedlich auf die drei Jahre verteilt. Einige gehen vier Wochen, andere drei Monate. Wie soll da der Schüler auf alle Bereiche gut vorbereitet sein? Viele Berufseinsteiger mussten erst einmal zwei bis drei Weiterbildungen machen, damit sie in einer Praxis anfangen konnten bzw. angenommen wurden. Es kann doch nicht sein, dass die Ausbildung so konzipiert ist, dass Weiterbildungen und noch mehr Geld nötig sind, damit wir Ergos endlich arbeiten dürfen.

Mit freundlichen Grüßen
Kristin Oehme


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