OP-Journal 2013; 29(3): 269
DOI: 10.1055/s-0033-1360381
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Frakturheilung durch elektrischen Strom

Dankward Höntzsch
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Publication Date:
07 May 2014 (online)

 

    Die Förderung der Frakturheilung gehört zu den wichtigsten Zielen bei der Behandlung von Frakturen. Es sei nur an BMP, RIA, Stoßwellen, Dynamische Osteosynthese, biologische Osteosynthese, elektrische Stimulation usw. erinnert.

    Das Mischen von verschiedenen Metallen bei Implantaten wird bisher kritisch gesehen ([Abb. 1]). Zu Unrecht! Geschickt angewendet kann der „Batterieeffekt“ genutzt werden:

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    Abb. 1 Mischen von Implantatematerial?
    • Zwischen Titan und Stahl z. B. besteht ein elektrisches Potenzial, das einen schwachen elektrischen Strom verursacht ([Abb. 2]). Ob dies genutzt werden kann, wird in Tübingen prospektiv untersucht.

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    Abb. 2 Elektrische Ströme können die Frakturheilung stimulieren. BatterieEffect durch verschiedene Metalle (NI-Cad, Li-Ionen usw.) ist Schulwissen. Titan kombiniert mit Stahl: U = W/q Ti/Stahl = 0,54 Volt verursacht unter In-vivo-Bedingungen einen Stomfluß von 0,55 bis 0,95 A. Dies unterstützt die Frakturheilung.
    • Am distalen Femur wurden und werden bei Titan-LISS-Platten Stahlschrauben jeweils distal und proximal der Fraktur implantiert ([Abb. 1]). Ohne die endgültige Evidence vorwegzunehmen, können wir bereits sagen, dass die Heilungsergebnisse in Tübingen besonders gut sind.

    Für das Studienteam in Tübingen
    Dankward Höntzsch


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    Interessenkonflikt: Der Autor trägt eine Titanuhr und verwendet Varta-Batterien.

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    Abb. 1 Mischen von Implantatematerial?
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    Abb. 2 Elektrische Ströme können die Frakturheilung stimulieren. BatterieEffect durch verschiedene Metalle (NI-Cad, Li-Ionen usw.) ist Schulwissen. Titan kombiniert mit Stahl: U = W/q Ti/Stahl = 0,54 Volt verursacht unter In-vivo-Bedingungen einen Stomfluß von 0,55 bis 0,95 A. Dies unterstützt die Frakturheilung.