Nieland P., Simader R., Taylor J. (Hrsg):
Was wir noch tun können: Rehabilitation am Lebensende.
Elsevier 2013, 247 S., 46,99 €.
ISBN: 978-3-437-45101-0
Wozu bin ich hier? Gibt es ein „zu früh“ oder „zu spät“ für Physiotherapie? Diese Fragen stellen sich Physiotherapeuten, die Menschen im Bereich Palliative Care behandeln. Wenn das Leben aus Schmerz, Atemnot, Angst, Fatigue und Schwäche zu bestehen scheint, sind Therapeuten oft verunsichert, da ihnen Informationen fehlen.
Das Buch sensibilisiert für Wünsche und Bedürfnisse der Patienten und gibt klare Hilfestellungen zu den Möglichkeiten therapeutischen Handelns. Nicht das Defizit steht im Vordergrund, sondern die Ressource, die genutzt werden kann, um ein Ziel mit dem Patienten zu erreichen. Patientenbeispiele verdeutlichen, dass Palliative Care die individuelle Lebensqualität der Patienten und ihrer Angehörigen in den Mittelpunkt jedes Handelns rückt. Dememotional besonders belastenden Thema „pädiatrische Palliativversorgung“ ist ein separates Kapitel gewidmet. Die letzten Kapitel öffnen den Blick in andere Richtungen: Wie kann ich Kommunikation gestalten und mit den Emotionen des Patienten umgehen? Wie geht es mir in der Situation? Zwei Fragen, die Therapeuten oft verdrängen, deren Bearbeitung aber elementar ist, um in belastenden Situationen gesund zu bleiben. Die Herausgeber geben konkrete Anstöße und Hilfestellungen dazu.
Ein Buch, das durch die Vielfalt an Informationen Ängste nimmt und Mut macht, sich auf die Rehabilitation von Menschen am Lebensende einzulassen. Es stützt sich auf einen Erfahrungsschatz namhafter Autoren aus unterschiedlichen Ländern.
Jutta Hinrichs, Physiotherapeutin und Schulleitung der Physiotherapieschule in Mannheim