Aktuelle Dermatologie 2013; 39(08/09): 303
DOI: 10.1055/s-0033-1360561
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nahrungsmittelallergie – Auslöser bei Weizen entdeckt

Further Information

Publication History

Publication Date:
05 November 2013 (online)

 
 

Eine allergische Reaktion auf Weizen kann fatale Auswirkungen haben und zu einem anaphylaktischen Schock führen. S. Pahr et al. von der MedUni Wien haben nun eines jener Proteine im Weizen identifiziert, das maßgeblich für schwere allergische Reaktionen verantwortlich ist. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Journal of Allergy and Clinical Immunology publiziert.

Dabei handelt es sich um das so genannte "Alpha Purothionin" (Tri a 37), das eigentlich eine ganz andere Rolle in der Natur spielt: Es schützt den Weizen vor Schädlingen und ist daher in großer Menge im Weizen enthalten. Gleichzeitig kann dieses Protein beim Menschen schwere allergische Reaktionen auslösen.

Entdeckung macht personalisierte Therapie möglich

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Patienten, die IgE-Antikörper gegen Tri a 37 im Blut hatten, ein 4-mal höheres Risiko besitzen, schwere allergische Reaktionen beim Verzehr von Lebensmitteln mit Weizen zu zeigen. Durch die jetzt gelungene, isolierte Identifikation dieses Proteins können künftig ganz genaue Patienen-Profile erstellt werden, um eine exakte Diagnose und personalisierte Therapie bzw. Diät-Empfehlung zu erstellen. Auch in Gerste und Roggen ist dieses Protein enthalten, allerdings nicht in Hafer, Soja, Reis, Sonnenblumenkernen, Dinkel sowie in glutenfreiem Brot.

Mit den derzeitig verwendeten Allergietests ist es sehr schwierig, Weizenallergiker zu diagnostizieren. Denn auch bei Betroffenen, die Lebensmittel mit Weizen symptomfrei essen können, sind Bluttests aufgrund von Kreuzreaktionen sowie Reaktionen auf Kohlenhydrate oft positiv, auch wenn es sich nur um eine Pollenallergie handelt.

Nach einer Mitteilung der Medizinischen Universität Wien


#
#