Aktuelle Dermatologie 2013; 39(10): 380
DOI: 10.1055/s-0033-1360568
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Allergien – Im Kindesalter oft unterschätzt

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Publication Date:
05 November 2013 (online)

 
 

Im Rahmen des 8. Deutschen Allergiekongresses warnt die Gesellschaft für pädiatrische Allergologie (GPA): Kinder werden in Notfällen häufig falsch oder zu wenig therapiert – die Vorsorge sollte bereits im frühen Säuglingsalter beginnen

Fast jeder 2. Jugendliche in Deutschland hat derzeit ein erhöhtes Risiko für eine spätere allergische Erkrankung. 25 % aller Kinder und Jugendlichen sind bereits von einer Allergie betroffen. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass es sich bei allergischen Erkrankungen um lästige aber eher harmlose Erkrankungen handelt. Das Gegenteil ist der Fall, sie können durchaus lebensbedrohlich sein, wie dies z. B. bei Insektengiftallergien, Nahrungsmittelallergien (z.B. Erdnussallergie) und allergischem Asthma bronchiale der Fall ist.

Prävention: So früh wie möglich!

Leider werden die Kinder oft falsch oder untertherapiert. Dies trifft z. B. besonders auf Notfallsituationen zu. Da Allergien nicht angeboren sind, sondern im Laufe des Lebens erworben werden und dafür die Weichen bereits im frühen Kindesalter gestellt werden, ist die Prävention eine spezielle Aufgabe der Pädiatrie. Diese Prävention beginnt bereits im frühen Säuglingsalter mit der Ernährung. Nach wie vor ist als erste Maßnahme das ausschließliche Stillen in den ersten 4 Lebensmonaten des Kindes zu nennen und wenn nicht oder nicht ausreichend gestillt werden kann, die Gabe einer hypoallergenen Säuglingsnahrung.

Die sogenannte GINI-Studie (German Infant Nutritional Intervention Study) konnte zeigen, dass durch die Verwendung von hypoallergenen Nahrungen die Häufigkeit des atopischen Ekzems in den ersten Lebensjahren deutlich gesenkt werden konnte. Weitere Präventionsansätze sind z.B. mit der spezifischen Immuntherapie möglich. Hier konnte gezeigt werden, dass das Risiko für einen Etagenwechsel (Ausweitung des Heuschnupfens zum allergischen Asthma bronchiale) deutlich gesenkt werden kann.

Nach einer Mitteilung der Gesellschaft für pädiatrische Allergologie, Aachen


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