Aktuelle Dermatologie 2013; 39(10): 381
DOI: 10.1055/s-0033-1360569
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Malignes Melanom – Erste Erfolge mit neuem Antikörper Lambrolizumab

Contributor(s):
Johannes Weiß
Hamid O et al.
N Engl J Med 2013;
369: 134-144
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Publication History

Publication Date:
05 November 2013 (online)

 
 

    Der programmierte Zelltod-Rezeptor 1 (PD-1) ist ein negativer Regulator des T-Zell-Effektor-Mechanismus, der die Immunantwort gegen Krebszellen begrenzt. O. Hamid et al. haben nun untersucht, ob sich der anti-PD-1 Antikörper Lambrolizumab beim fortgeschrittenen malignen Melanom einsetzen lässt.
    N Engl J Med 2013; 369: 134–144

    Eingang in die Studie fanden Patienten mit einem metastasierten oder lokal fortgeschrittenen und nicht resektablen malignen Melanom. Dabei wurden sowohl Patienten eingeschlossen, die zuvor bereits mit dem CTLA-4 Inhibitor Ipilimumab behandelt worden waren als auch solche ohne Vorbehandlung. Die Teilnehmer erhielten in einem offenen Design Lambrolizumab in einer Dosis von 10 mg / kg Körpergewicht alle 2 oder 3 Wochen oder in einer Dosis von 2 mg / kg Körpergewicht alle 3 Wochen.

    Die erste Kontrolluntersuchung fand 12 Wochen nach der Gabe des Antikörpers statt, alle weiteren Kontrollen erfolgten im 12-Wochen-Rhythmus. Primärer Endpunkt der Studie war das Sicherheitsprofil von Lambrolizumab, sekundärer Endpunkt war die antitumoröse Aktivität. Insgesamt gingen 135 Patienten im Durchschnittsalter von 60,4 Jahren (25–94 Jahre) in die Analyse ein, davon 79 Männer (59 %) und 56 Frauen (41 %). Häufige Nebenwirkungen der Therapie, über die 79 % der Teilnehmer berichteten, waren Fatigue, Hautausschläge, Juckreiz und Diarrhöen. Dabei waren diese jedoch meist gering ausgeprägt und kamen am häufigsten in der Gruppe mit 10 mg / kg alle 2 Wochen vor. Die Ansprechrate der Gesamtkohorte lag bei 38 % mit der höchsten Rate unter 10 mg / kg alle 2 Wochen (52 %). Hierbei unterschieden sich die Ansprechraten nicht deutlich bei Patienten mit oder ohne vorherige Therapie mit Ipilimumab (38 % vs. 37 %). Bei den meisten Patienten erwiese sich das Ansprechen als andauernd. Nach einer medianen Beobachtungszeit von 11 Monaten waren zum Zeitpunkt der Analyse noch 81 % der Patienten mit anfänglichem Ansprechen unter Therapie. Das mediane progressionsfreie Überleben lag in der Gesamtkohorte bei über 7 Monaten.

    Fazit

    Bei Patienten mit fortgeschrittenem malignem Melanom führte eine Therapie mit Lambrolizumab zu einer hohen und andauernden Ansprechrate bei vorwiegend niedriggradigen toxischen Effekten, so die Autoren.


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