Aktuelle Dermatologie 2013; 39(10): 384
DOI: 10.1055/s-0033-1360573
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Genitalwarzen – HPV-Typisierung und klinische Präsentation

Contributor(s):
Frank Lichert
Wikström A et al.
Acta Derm Venereol 2013;
93: 223-227
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Publication History

Publication Date:
05 November 2013 (online)

 
 

In den 1980er-Jahren fand in Stockholm eine Studie zu Genitalwarzen bei Männern statt. Mithilfe wenig sensitiver Typisierungsmethoden wurden Tests hinsichtlich der humanen Papilloma-Viren (HPV) 6, 11, 16 und 18 durchgeführt. A. Wikström et al. haben nun bei dieser Patientengruppe erneut das vorhandene HPV-Spektrum untersucht. Diesmal kamen allerdings die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) sowie histopathologische Methoden zum Einsatz.
Acta Derm Venereol 2013; 93: 223–227

An der Studie nahmen männliche Patienten mit einer genitalen HPV-Infektion teil. Diese wurden zwischen 2004 und 2007 wegen einer geplanten Operation im Karolinska-Krankenhaus in Stockholm/ Schweden vorstellig. Alle Studienteilnehmer wiesen multiple Läsionen auf. Nach der Probenentnahme erfolgte anhand der makroskopischen Morphologie eine Klassifikation der Läsionen. Zudem wurde eine histopathologische Evaluierung sowie eine HPV-Genotypisierung mithilfe der PCR durchgeführt.

Bestätigung früherer Studien

In die Analyse gingen Daten von 253 männlichen Patienten ein. Bei 233 / 253 analysierten Läsionen (92 %) ließen sich HPV nachweisen, und 89 % waren positiv für HPV 6 oder 11. Ausschließlich Niedrigrisiko- HPV-Typen (HPV 6, 11, 42, 43, 44, 70) wurden im Fall von 192 / 233 Läsionen (82 %) nachgewiesen, und 18 / 233 Läsionen (8 %) beinhalteten ausschließlich Hochrisiko-HPV-Typen (HPV 16, 18, 26, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 53, 56, 58, 59, 66, 68, 73, 82). 23 / 233 Läsionen (10 %) wiesen sowohl Niedrigrisiko- als auch Hochrisiko-HPV-Typen auf. Läsionen mit Niedrigrisiko-, Hochrisiko-HPVTypen bzw. gemischten Typen zeigten in Bezug auf die Morphologie (p = 0,002), Lokalisation (p = 0,000001) sowie Farbe (p = 0,005) statistisch signifikante Unterschiede. Zugespitzte Läsionen traten größtenteils bei Studienteilnehmern mit Niedrigrisiko-HPV-Typen auf, während fleckenförmige Läsionen vorwiegend bei solchen mit Hochrisiko-HPV-Typen oder gemischten Typen zu finden waren.

Fazit

Die Verteilung der HPV-Typen bei den männlichen Patienten war vergleichbar mit der in früheren Studien, so die Autoren. 92 % der Studienteilnehmer hatten eine HPV-Infektion, und bei 89 % der untersuchten Läsionen konnten die HPV-Typen 6 und 11 nachgewiesen werden.


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