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DOI: 10.1055/s-0033-1360766
ARDS – Beatmung in Bauchlage vorteilhaft?
Publication History
Publication Date:
07 November 2013 (online)
Bisherige Studien zeigen, dass eine Beatmung in Bauchlage bei einem Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS) zu einer besseren Oxygenierung führt. Eine Verringerung der Mortalität konnte aber bisher nicht nachgewiesen werden. Letzteres haben jetzt C. Guérin et al. in einer randomisierten Studie untersucht, an der 27 Intensivstationen beteiligt waren.
N Engl J Med 2013; 368: 2159–2168
466 Patienten mit ARDS wurden randomisiert entweder herkömmlich in Rückenlage beatmet (n=229) oder innerhalb der ersten Stunde nach Randomisierung für mindestens 16 Stunden in Bauchlage beatmet (n=237). Dies wiederholte sich bis Tag 28 jeden Tag, danach entschieden die behandelnden Ärzte über das weitere Vorgehen. Das Studienprotokoll definiert als primären Endpunkt die Mortalität an Tag 28, als weitere Endpunkte u. a. die Mortalität nach 90 Tagen, die Rate erfolgreicher Extubationen, die Länge des Intensivaufenthalts, die Tracheotomierate, Blutgase und Komplikationen.
In Bauchlage behandelte Patienten wiesen nach 28 Tagen mit 16 % eine deutlich niedrigere Mortalität auf als die herkömmlich behandelten Patienten mit 32,8 % (Hazard Ratio 0,39, 95 %-Konfidenzintervall 0,25 – 0,63; p < 0,001). Auch nach 90 Tagen bestätigte sich dieser deutliche Unterschied, während die Komplikationsrate in beiden Gruppen gleichauf lag. Ausnahme waren Herzstillstände; diese traten bei Rückenlage häufiger auf (31 vs. 16; p=0,02). Die PaO2/FiO2-Ratio, PEEP und FiO2 lagen bei Bauchlage deutlich günstiger als in Rückenlage, die Plateaudrücke der Beatmung niedriger, häufiger konnte erfolgreich extubiert werden.
Bei Patienten mit ARDS verringert eine frühzeitige und anhaltende Beatmung in Bauchlage die Mortalität nach 28 und 90 Tagen. Dies gilt aber nur, wenn diese Behandlungsform über den größten Teil eines Tages angewendet wird, so die Autoren.
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