Diabetes aktuell 2013; 11(07): 326
DOI: 10.1055/s-0033-1361862
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

SGLT-2-Inhibition – Innovative Substanzgruppe für Typ-2-Diabetiker

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Publication Date:
02 December 2013 (online)

 

    Dass auch die Niere an der Regulation des Blutzuckers beteiligt ist, wurde lange Zeit eher beiläufig zur Kenntnis genommen. Es ist jedoch gesichert, dass speziell beim Typ-2-Diabetiker der im proximalen Tubulus lokalisierte Sodium GLucose Transporter 2 (SGLT 2) eine deutliche renale Reabsorption der Glukose bewirkt und damit zur Hyperglykämie beiträgt. Aus der Blockade dieses Transporters hat sich ein neuer und vielversprechender therapeutischer Ansatz entwickelt. Zu den klinischen Effekten der SGLT-2-Inhibition, die eine kontrollierte Glukosurie erzeugt, zählen die deutliche Senkung des HbA1c-Spiegels, die spürbare Gewichtsabnahme und die dank der geringeren Natriumbelastung bedingte Reduktion des systolischen wie diastolischen Blutdrucks, berichtete Prof. John Wilding, Liverpool.

    SGLT-2-Inhibitoren wie Canagliflozin (Invokana®) können als Monotherapeutika, aber auch als Kombinationspartner eingesetzt werden. Behandelt man einen Typ-2-Diabetiker von Anfang an mit einer Kombination, die einen SGLT-2-Hemmer enthält, ist eine Senkung des HbA1c um bis zu 2,0 Prozentpunkte möglich, konstatierte mit Nachdruck Prof. Julio Rosenstock, Dallas, Texas. Seiner Einschätzung nach eignen sich die innovativen Pharmaka zur individualisierten Therapie aller Typ-2-Diabetiker. Sie brauchen nur einmal täglich appliziert zu werden, entfalten ihren antidiabetischen Effekt unabhängig von einer Insulinresistenz und haben ein sehr geringes Hypoglykämierisiko.

    Sind Typ-2-Diabetiker trotz maximal effektiver Dosen von Metformin und einem Sulfonylharnstoff unzureichend eingestellt, profitieren sie von der zusätzlichen Gabe von Canagliflozin. Das ergab eine randomisierte, doppelblinde und placebokontrollierte Phase-III-Studie mit 469 Erwachsenen und einer Laufzeit von 52 Wochen. Unter einmal täglich 100 mg Canagliflozin fiel der HbA1c-Wert um 0,74 und unter 300 mg um 0,96 Prozentpunkte ab. In der Placebogruppe betrug die Veränderung lediglich 0,01 Prozentpunkte. Beobachtet wurden ferner eine Abnahme des Körpergewichts um 2,2 bzw. 3,2 % sowie des systolischen Blutdrucks um 3,7 bzw. 2,9 mmHg.

    Karl B. Filip, Landsberg

    Quelle: Symposium "New options and opportunities in the era of individualized therapy" im Rahmen der 49. Jahrestagung der EASD am 23. September 2013 in Barcelona. Veranstalter: Janssen Pharmaceutica NV


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