Der Klinikarzt 2013; 42(11): 529
DOI: 10.1055/s-0033-1361889
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Seit 50 Jahren bewährt in der ophthalmologischen Praxis – Hyaluronidase steckt noch immer voller Potenzial

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Publication Date:
09 December 2013 (online)

 
 

Wegen seiner gewebeauflockernden Eigenschaften wird Hylase® "Dessau" in der ophthalmo-chirurgischen Praxis seit langem geschätzt. Auch 50 Jahre nach Einführung des Zusatzes zur Lokalanästhesie zeigen vielfältige praktische Erfahrungen, dass der Einsatz von Hyaluronidase nicht nur bei klassischen Eingriffen wie Katarakt- oder Strabismus-Operationen, sondern auch bei oculoplastischen Eingriffen wie z. B. im Bereich der Tumor- und Wiederherstellungschirurgie Vorteile für Ärzte und Patienten bringt.

"Spreading-Effekt" erleichtert die Diffusion zum Wirkort

Das Enzym Hyaluronidase besitzt die Fähigkeit, Hyaluronsäure abzubauen und dadurch die extrazelluläre Matrix des Bindegewebes aufzulockern. Dieser sogenannte "Spreading-Effekt" erleichtert die Diffusion von Lokalanästhetika zum Wirkort. Neben der damit erzielten Zeitersparnis gewährleistet das Adjuvans eine vollständigere und sichere Akinese des Auges [ 1 ], [ 2 ], [ 3 ]. Der Effekt der Peribulbäranästhesie bei Kataraktoperationen wird verstärkt, indem die Bulbusmotilität verringert und die Lidakinese verbessert wird. Damit werden sowohl das "vis a tergo"-Risiko als auch das Schmerzempfinden reduziert, erläuterte Dr. Markus Motschmann, Haldensleben, anlässlich des DOG-Kongresses den Benefit der Hyaluronidase.


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Operative Bedingungen für Ärzte deutlich verbessert

Außer bei klassischen ophthalmo-chirurgischen Eingriffen hat sich Hylase® "Dessau" auch bereits in der oculoplastischen Chirurgie, z. B. bei der Operation eines Entropiums bzw. Ektropiums, bei Patienten mit Augenprothesen sowie größeren Entzündungs- und Vernarbungsarealen im Periorbitalbereich bestens bewährt. Außerdem berichtete Tıp Dr. Ägäis Univ. Hüseyin Aral, Köln, über die Anwendung von Hyaluronidase bei lateralen Zügelplastiken mit Lidwinkelrekonstruktionen, Levatorresektionen und -rezessionen oder anderen rekonstruktiven chirurgischen Eingriffen infolge von Tumoren oder Unfällen. Die Erfahrung von Aral zeigt, dass durch den in klinischen Studien [ 1 ], [ 2 ], [ 3 ] belegten schnelleren Wirkeintritt des Lokalanästhetikums und die längere Schmerzfreiheit des Patienten unter Einsatz von Hylase® "Dessau" auch die operativen Bedingungen für Ärzte deutlich verbessert werden. Zudem führe der beschleunigte Wirkeintritt zu besseren Schnitt-Naht-Zeiten und damit zur Steigerung der Operationsanzahl.

Durch die Fähigkeit des Enzyms den Abbau von Extravasaten zu fördern, ergeben sich weitere Potenziale: So solle die experimentelle Forschung vor diesem Hintergrund zukünftig etwa die Effektivität von Hylase® "Dessau" bei der Behandlung von Glaskörperblutungen evaluieren, berichtete Prof. Frank Tost, Greifswald, abschließend.

Elke Klug, Berlin

Quelle: Symposium "Hyaluronidase – bewährt und neu zugleich!" am 19. September 2013 in Berlin. Veranstalter: RIEMSER Pharma GmbH, Greifswald.


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  • Literatur

  • 1 Fechner PU. Arch Ophthalmol 2000; 116: 445-446
  • 2 Remy M et al. J Cararact Refract Surg 2008; 34: 1966-1969
  • 3 Schönfeld CL. Clinical study report 2007

  • Literatur

  • 1 Fechner PU. Arch Ophthalmol 2000; 116: 445-446
  • 2 Remy M et al. J Cararact Refract Surg 2008; 34: 1966-1969
  • 3 Schönfeld CL. Clinical study report 2007