Transfusionsmedizin 2013; 3(4): 171-172
DOI: 10.1055/s-0033-1362085
Editorial
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Nur das Tun ergibt den Beweis des Könnens: die Nabelschnurbluttransplantation wird 25

Rainer Blasczyk
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Publication Date:
28 November 2013 (online)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich freue mich, Ihnen eine weitere Ausgabe zum Themenkomplex Immungenetik vorlegen zu können. Und das zum 25. Geburtstag der Nabelschnurbluttransplantation: herzlichen Glückwunsch zu 25 Jahren Erfolgsgeschichte.

Allen großen Errungenschaften ist eines gemeinsam: der erste Schritt. Der CME-Beitrag von Johannes Fischer aus Düsseldorf zeigt in beeindruckender Weise, dass die Nabelschnurbluttransplantation ihren Kinderschuhen entwachsen ist und eine große Zukunft vor sich hat.

Florian Babor und Markus Uhrberg aus Düsseldorf beschreiben in ihrer Übersicht die molekulare Basis der NK-Zellfunktion und zeigen einen Ausblick auf deren Bedeutung für therapeutische Optionen. NK-Zellen haben das Potential ein weiterer vielversprechender Baustein in der zellulären Immuntherapie maligner Systemerkrankungen oder solider Tumoren zu werden.

Die Möglichkeiten der extrakorporalen Desensibiliserung für Patienten mit präformierten Donor-spezifischen Antikörpern werden in der Kasuistik der Blutgruppen-inkompatiblen Lebendnierentransplantation deutlich. Oliver Witzke und Kollegen aus Essen zeigen, dass weder ABO-Antikörper noch Donor-spezifische HLA-Antikörper heutzutage eine absolute Kontraindikation für die Lebendnierentransplantation darstellen.

Im Praxistipp beschreibt Christian Gabriel aus Linz die Techniken der molekulargenetischen HLA-Typisierung mittels Next-Generation-Sequencing. Eine klonale Sequenzierung mit ausreichender Leselänge ist wie geschaffen für die diagnostischen Herausforderungen der hochpolymorphen HLA-Sequenzen, auch wenn der Präzision für Hochdurchsatzanalysen noch Grenzen gesetzt sind.

Die seit Juni 2012 in einigen Transplantationszentren aufgedeckten Manipulationen an der Warteliste für Lebertransplantationen haben viel Kritik an den bisherigen Richtlinien ausgelöst. Neben den in Richtlinien festzulegenden Regeln zur Feststellung des Todes sind Regeln zur Aufnahme in die Warteliste und zur Organvermittlung von besonderer ethischer Relevanz. Ein Schritt hin zu größerem Vertrauen in die Transplantationsmedizin sind daher die neuen Richtlinien der Bundesärztekammer für die Wartelistenführung und die Organvermittlung in der Nierentransplantation. Rainer Hess aus Frankfurt kommentiert die Richtlinie und erläutert ihre wichtigsten Vorgaben und Änderungen.

Wie immer wird das vorliegende Heft durch aktuelle Referate abgerundet, die eine spannende Lektüre versprechen. Wir hoffen, dass Sie viel Freude mit der neuen Ausgabe haben werden und freuen uns auf Ihre Kommentare und Anregungen.

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