Editorial

Klassifikationen

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

haben Sie sich auch schon mal gefragt, warum manche Patienten mit unspezifischen Rückenschmerzen sehr gut auf Ihre Therapie reagieren, aber andere Patienten mit scheinbar derselben Symptomatik überhaupt nicht? Das muss Ihnen nicht spanisch vorkommen, sondern es liegt in der Natur der unspezifischen Rückenschmerzen und der Tatsache, dass wir es mit einer sehr inhomogenen Patientengruppe zu tun haben. Wenn wir alle Patienten mit derselben Therapie versorgen, werden einige Patienten von der Therapie profitieren, andere allerdings nicht. Nichts Ungewöhnliches!

Das war der Ausgangspunkt, sich in dieser Ausgabe mit dem Schwerpunkt „Klassifikation“ zu beschäftigen, oder der Frage: Können wir Patienten vor der Behandlung in bestimmte Untergruppen (Subgruppen) einteilen, um anschließend eine adäquate Therapie anzubieten? Denn darum geht es bei der Klassifikation von unspezifischen Rückenschmerzen. „Klassifizieren“ bedeutet einteilen, unterteilen bzw. gliedern. Um eine Antwort auf die Frage zu geben: Ja, die Zuverlässigkeit einiger beschriebener Klassifikationssysteme ist gut und ihre Anwendung kann in der klinischen Praxis empfohlen werden [1].

Wenngleich das Thema eher abstrakt ist, es ist hochaktuell und sehr relevant, wenn wir erfolgreich therapieren wollen. Was nützt das beste Werkzeug, wenn wir nicht wissen, wie wir es einsetzen sollen? Unsere Autoren helfen Ihnen dabei, die richtige Therapieentscheidung zu treffen und die Wahl des Werkzeugs zu erleichtern. Das wäre mein Wunsch!

Noch eine abschließende Bemerkung, die alle sportbegeisterten Manualtherapeuten interessieren dürfte: Die Thieme-Zeitschriftenfamilie hat „Nachwuchs“ bekommen: das neue „Baby“ heißt Sportphysio und hat im November 2013 das Licht der Welt erblickt. Herzlichen Glückwunsch dazu!

Ihr Claus Beyerlein

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• Literatur

• 1 Schäfer A, Gärtner-Tschacher N, Schöttker-Königer T et al. Subgruppenspezifische Therapie lumbaler Rückenschmerzen. Darstellung und Gütekriterien zweier Klassifikationssysteme. Orthopäde 2013; 42: 90-99