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DOI: 10.1055/s-0033-1363790
Aktuelle Studiendaten – Neue Evidenz für die Wirksamkeit der SGLT-2-Inhibition
Publication History
Publication Date:
10 January 2014 (online)
Die Glukosurie zählt zu den Krankheitssymptomen eines Diabetes mellitus und zeigt in aller Regel einen entgleisten Zuckerstoffwechsel an. Als neuesTherapieprinzip soll aber gerade diese Zuckerausscheidung mit dem Urin die Einstellung der chronischen Glukosestoffwechselstörung verbessern helfen. Dazu haben Wirkstoffe der Substanzklasse der SGLT-2 (Sodium-Glucose Cotransporter-2)-Inhibitoren bereits Eingang in die Behandlung des Typ-2-Diabetes gefunden. Für den Wirkstoffkandidaten Empagliflozin wurden nun auf der 49. Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Barcelona aktuelle Studienergebnisse vorgestellt.
Prof. Dr. Bernard Zinman, Toronto, Ontario (Kanada), präsentierte gepoolte Daten aus 4 Phase-III-Studien zur Effektivität und Sicherheit des neuen Behandlungsansatzes mit Empagliflozin. Diese waren Teil eines groß angelegten Studienprogrammes mit insgesamt mehr als14500 Patienten. Die aktuelle Auswertung umfasste Daten von 2477 Patienten, bei denen SGLT-2-Inhibitor entweder allein oder in verschiedenen Kombinationen mit anderen Antidiabetika über jeweils 24 Wochen versus Placebo getestet worden ist. Zum Ende der Untersuchung ergaben sich in Bezug auf den Glukosestoffwechsel und den Blutdruck durch weg positive Ergebnisse für Empagliflozin in den Dosierungen 10 bzw. 25 mg.
Signifi kante HbA1c-Senkung
So wurde der HbA1c um 0,70 bzw. 0,76% signifikant gesenkt, während er unter Placebo nur um 0,08% zurückging. Das Körpergewicht wurde um 2,05 bzw. 2,25 kg versus 0,24 kg unter Placebo reduziert und entwickelte sich somit ebenfalls günstig in Hinblick auf das metabolische Risikoprofil. Ferner gingen die Blutdruckwerte um 3,9/1,8 bzw. 4,3/2,0 mmHg versus 0,5/0,6 mmHg unter Placebo zurück. Hinsichtlich der Blutfette konnte allerdings keine einheitlich positive Entwicklung festgestellt werden. So stieg das LDL-Cholesterin um 3,1 bzw. 3,9 mg/dl unter Verum versus 0,8 mg/dl unter Placebo an.
Allerdings ging auch das HDL-Cholesterin unter den beiden Empagliflozin-Dosierungen um jeweils 2,7 mg/dl in die Höhe, während es unter Placebo unverändert blieb. Und schließlich gingen die Triglyceride um 9,7 bzw. 1,8 mg/dl zurück, und stiegen unter Placebo aber um 2,7 mg/dl an.
Insgesamt hielt Zinman diese Ergebnisse insbesondere vor dem Hintergrund für vielversprechend, dass SGLT-2-Inhibitoren unabhängig von der Betazellfunktion und einer bestehenden Insulinresistenz die Glukosespiegel senken können. Er begrüßte deshalb, dass in einer großen kardiovaskulären Outcome-Studie die langfristige Sicherheit von Empagliflozin geprüft wird, um die Substanz in naher Zukunft für die Therapie des Diabetes mellitus zur Verfügung stellen zu können.
Martin Wiehl, Königstein-Falkenstein
Quelle: Pressekonferenz "Evolution of Care – Managing Diabetes Today" am 23. September 2013 im Rahmen der 49. Jahrestagung der EASD in Barcelona. Veranstalter: Boehringer Ingelheim und Lilly
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