Pneumologie 2014; 68(01): 8
DOI: 10.1055/s-0033-1364067
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sarkoidose – Welches Verfahren ist zur Diagnostik geeignet?

Rezensent(en):
Elke Ruchalla
Bartheld MB von et al.
JAMA 2013;
309: 2457-2464
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
15. Januar 2014 (online)

 

Eine Sarkoidose betrifft bei nahezu allen Patienten (auch) die Lunge und intrathorakale Lymphknoten. Daher wird bei klinischem und/oder radiologischem Verdacht auf Sarkoidose eine Gewebeprobe aus der Lunge und/oder den Lymphknoten entnommen und analysiert. Welche Methode für die Entnahme am besten geeignet ist, habt das Forscherteam um M. B. von Bartheld et al. untersucht.
JAMA 2013; 309: 2457–2464

Die endosonografiegesteuerte Feinnadelaspiration aus intrathorakalen Lymphknoten führt zu einer besseren diagnostischen Ausbeute als die klassische flexible Bronchoskopie mit transbronchialer und endobronchialer Lungenbiopsie. Zu diesem Ergebnis kam die multizentrische, randomisierte Studie mit insgesamt 304 konsekutiv untersuchten Patienten. Bei allen Studienteilnehmern bestand der Verdacht auf eine Sarkoidose Stadium I (mediastinale und/oder hiläre Lymphadenopathie) oder Stadium II (Lymphadenopathie plus Hinweise auf Parenchymbeteiligung).

Endosonografie vs. Bronchoskopie

Die Patienten wurden randomisiert einem von 2 Verfahren zugeteilt:

  • Endosonografie (von Ösophagus oder Bronchien) mit Feinnadelaspiration aus verdächtigen Lymphknoten im Mediastinum oder Hilusbereich (n = 155)

  • konventionelle Bronchoskopie mit Gewebeentnahme aus Bronchialschleimhaut und Lunge (n = 149)

Bei allen Patienten erfolgte zusätzlich eine bronchoalveoläre Lavage (BAL). Der primäre Endpunkt war die diagnostische Treffsicherheit der jeweiligen Methode zum Nachweis der klassischen, nicht verkäsenden Granulome, bezogen auf die endgültige Diagnose 6 Monate nach der Untersuchung. Sekundäre Endpunkte umfassten u. a. unerwünschte Ereignisse bei der Untersuchung.


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Mehr charakteristische Granulome gefunden

Bei der Auswertung zeigte sich, dass nach der endosonografisch gesteuerten Aspiration deutlich mehr charakteristische Granulome gefunden worden waren als nach einer Bronchoskopie mit Biopsie (114 vs. 72 Patienten; p < 0,001). Die diagnostische Ausbeute (Anzahl von Patienten mit Granulomnachweis dividiert durch die Gesamtzahl der Patienten mit der endgültigen Diagnose einer Sarkoidose) betrug 80 % für die Endosonografie und 53 % für die Bronchoskopie.

In der Bronchoskopiegruppe traten 2 schwere Komplikationen auf: ein Pneumothorax, der mit einer Thoraxdrainage versorgt werde musste, und eine respiratorische Insuffizienz, die die zeitweilige nicht-invasive respiratorische Unterstützung notwendig machte. In der Endosonografiegruppe kam es bei einem Patienten zu einem Mediastinalabszess, der über eine Thorakotomie ausgeräumt und anschließend längere Zeit antibiotisch behandelt werden musste.

Fazit

Bei Verdacht auf eine Lungensarkoidose Stadium I oder II kann die endosonografisch gesteuerte Aspiration aus einem Lymphknoten die Diagnose sichern und schneidet dabei besser ab als die flexible Bronchoskopie mit Gewebeentnahme, so die Autoren.


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