Forschung – Wachstumsfaktor schützt Bronchialbarriere

Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München konnten erstmals zeigen, dass das Wachstumshormon TGF-β1 (Transforming Growth Factor beta 1) eine wichtige Rolle bei der Regeneration der Bronchialbarriere nach Schädigung durch Zigarettenrauch spielt. TGF-β1 war bisher vor allem für seine Rolle bei der Entwicklung der Lunge und für den Beitrag zu verschiedenen Lungenerkrankungen im Erwachsenenalter bekannt.

Luftschadstoffe, wie z.B. Zigarettenrauch, schädigen die oberflächlichen Epithelzellen der Lunge, die die natürliche Barriere für Schadstoffe darstellen. Dadurch haben krankheitserregende Stoffe einen leichten Zutritt in den Körper und können Entzündungen und chronische Erkrankungen wie COPD hervorrufen. Dem Wachstumsfaktor TGF-β1 schrieb man bisher eher einen krankheitsfördernden Einfluss zu. „Wir konnten erstmals zeigen, dass TGF-β1 in der frühen Phase nach Zellschädigung durch Zigarettenrauch einen positiven Einfluss auf die Aufrechterhaltung der epithelialen Lungenbarriere hat“, sagt Prof. Oliver Eickelberg, Direktor des Instituts für Lungenbiologie (iLBD) am Helmholtz Zentrum München und Leiter des CPC (Comprehensive Pneumology Center), einem Verbundprojekt des Helmholtz Zentrums mit dem Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München.

TGF-β1 könne durch diese natürliche Schutzfunktion Krankheiten wie COPD nicht verhindern. Die Hoffnung bestehe aber darin, zu versuchen, diesen Schutzmechanismus auch bei fortgeschrittener Krankheit zu reaktivieren. „Auf diesem Weg eröffnet sich uns ein neuer Therapieansatz für bspw. COPD“, erklärt Eickelberg. „Die Erkenntnisse sind ein weiterer Schritt bei der Entwicklung von wirkungsvollen Behandlungsmethoden für Patienten mit Lungenerkrankungen“. Die Forschungsergebnisse wurden Ende 2013 im American Journal of Respiratory Cell and Molecular Biology veröffentlicht.

Nach einer Mitteilung des Helmholtz Zentrums München