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DOI: 10.1055/s-0034-1368267
Editorial
Publication History
Publication Date:
07 May 2014 (online)
Die Arthroskopie hat sich in den letzten 60 Jahren rasant entwickelt. Kaum jemand weiß, dass die ersten Arthroskope bereits 1938 von R. Wolf gebaut wurden. Durch M. Watanabe im Teishin Hospital, dem Krankenhaus des japanischen Postministeriums in Tokio, wurde die Arthroskopie dann durch wiederholte Verbesserungen der Endoskope zur klinischen Anwendung gebracht. Die erste deutschsprachige Arbeit über Arthroskopie wurde 1960 von R. Suckert aus Linz publiziert. Erst 1983 wurde dann die AGA, die „Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Arthroskopie“ gegründet und damit die Arthroskopie im deutschsprachigen Raum breit etabliert.
Mittlerweile werden in Deutschland jährlich mehr als 400 000 arthroskopische Eingriffe durchgeführt. Die meisten davon an Knie und Schulter. Allein zu den Kreuzbändern werden jährlich mehr als 1000 Publikationen in der einschlägigen internationalen Literatur veröffentlicht. Diese Zahlen werden in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter ansteigen. Auch die Techniken im Bereich der „Arthroskopischen Chirurgie“ werden immer ausgefeilter und ständig kommen neue Entwicklungen und weitere technische Verbesserungen hinzu. Ein Ende der nach wie vor rasant fortschreitenden Entwicklungen und Innovationen auf diesem Gebiet ist nicht in Sicht. So gab es beispielsweise bis vor 10 Jahren in Deutschland gerade mal eine „Handvoll“ ausgewählter Spezialisten, die einfache Rotatorenmanschettenläsionen arthroskopisch versorgen konnten. Mittlerweile ist die operative Versorgung der Rotatorenmanschettenläsion jedoch eine Domäne der arthroskopischen Chirurgie und zählt zu den Standardeingriffen, welche deutschlandweit auf hohem Niveau und in großer Mehrzahl arthroskopisch versorgt werden.
Chirurgische Entwicklungen sollten jedoch auch immer wissenschaftlich objektiv und auch kritisch begleitet werden. Insbesondere ist es für den Chirurgen von entscheidender Bedeutung, jeweils die Grenzen seiner angewandten Methoden zu kennen, um Patienten optimal versorgen zu können.
Diesen beiden oben genannten Zielen wollen wir in vorliegendem Heft Rechnung tragen. Es werden deshalb zum einen hoch innovative Techniken aus dem Bereich der arthroskopischen Chirurgie an Knie und Schulter vorgestellt, es wird aber auch jeweils auf Gefahren und Komplikationsmöglichkeiten in den jeweiligen Beiträgen hingewiesen.
Die Themen „Knöcherner vorderer Kreuzbandausriss“, „Hinteres Kreuzband und posterolaterale Ecke“, „Knieluxation“, „Die akute Schulterinstabilität“, „Chronische Instabilität bei knöchernem Defekt“, „Schulter – Rotatorenmanschette“ und „Was man über Nahtanker zur Rekonstruktion der Rotatorenmanschette wissen sollte: Wann welche Ankerkombination?“ sind aktuelle Themen, zu denen in den letzten Jahren viele Neuerungen und Innovationen hinzugekommen sind. Es sind aber auch Themen, welche in den letzten Jahren intensiv vom Komitee Trauma der AGA im Rahmen von Kongressen und Publikationen bearbeitet und untersucht wurden. Bei allen Beiträgen in diesem Heft wurde Wert auf hochwertige Abbildungen und Grafiken gelegt, sodass neben den Fakten auch die jeweiligen OP-Techniken gut und anschaulich dargestellt sind.
Wir wünschen Ärzten, Pflege- und Funktionspersonal ein kurzweiliges Lesen und hoffen, dass wir mit den Beiträgen aus dem Bereich der arthroskopischen Chirurgie ein Stück weit zum besseren Verständnis der beschriebenen Verletzungen und Erkrankungen beitragen können!
Karl-Heinz Frosch, Hamburg
Michael J. Raschke, Münster
Florian Gebhard, Ulm
Ulrich
Stöckle, Tübingen
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