Rofo 2014; 186(3): 298
DOI: 10.1055/s-0034-1368889
DRG-Mitteilungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Informationen zur Vorbereitung und Durchführung der Fachprüfung – Keine Angst vor der DeGIR Prüfung

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Publication History

Publication Date:
20 February 2014 (online)

 

Interventionelle Radiologie ist integraler Bestandteil des Berufsbildes und der Facharztweiterbildung des Radiologen. Kein Facharztcurriculum bildet die Interventionelle Therapie so breit und tief ab wie die Radiologie. In Händen des Radiologen haben sich die interventionellen Möglichkeiten vervielfacht und bieten einen weiten Fächer verschiedenster minimal-invasiver Eingriffe – von der Gefäßerweiterung bis zur Tumortherapie. Diese entwickeln sich ständig fort.

Qualifizierungsoffensive der DeGIR

Die DeGIR hat nach gründlicher Vorbereitung 2010 ein Programm zur Vertiefung der Kenntnisse und Fähigkeiten interventioneller Techniken im Rahmen des kontinuierlichen Lernens aufgelegt. Dieses umfasst eine zweistufige persönliche Qualifizierung (Stufe 1 und Stufe 2) und eine separate Qualifizierung der Ausbildungsstätten. Einzelheiten dieses Programms können unter http://www.degir.de/site/degir-dgnr-modul-und-stufenkonzept nachgelesen werden. Mit Abschluss der Aufbau- und Übergangsphase gelang es flächendeckend in Deutschland die Breite der Interventionellen Radiologie abzubilden und diese für die Versorgung zugänglich zu machen.

Mit Abschluss der Übergangsphase kann nun seit 2012 der Erwerb der Stufe 2-Zertifikate in den bisherigen Modulen A-D und voraussichtlich ab 2015 auch der Module E+F mittels einer Fachprüfung abgeschlossen werden.


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Aufbau der Fachprüfung

Die Fachprüfung ist nach dem Prinzip einer objektivierten Prüfung mit Minimierung subjektiver Einflüsse konzipiert. Bestehend aus 2 Teilen erfolgt eine theoretische Wissensabfrage mit 30 Multiple-Choice-Fragen pro Modul in 45 Minuten und eine fallbasierte Überprüfung praktischen Wissens mit 3 Fällen in 30 Minuten durch 2 Prüfer.

Die Multiple-Choice-Fragen sind einheitlich nach dem Prinzip der bestmöglichen Antwort mit 4 Antwortmöglichkeiten aufgebaut. In den Fällen werden thematisch komplette Eingriffe von der Diagnose über die Indikation, die Durchführung und ggf. des Komplikationsmanagements abgefragt. Die Prüfungen können theoretisch an einem Tag in allen Modulen abgelegt werden. Prüfungsinhalte ergeben sich aus den Inhalten der Module.


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Vorbereitung der Fachprüfung

Aus dem Kreise der DeGIR-Mitglieder arbeiten momentan mehr als 20 Kollegen an der Vorbereitung und Durchführung der Prüfung mit. Alle entworfenen Fragen und eingereichten Fälle werden vor der Zulassung zur Prüfung bei regelmäßigen Prüfertreffen vollständig durchgesprochen und korrigiert. Eine Zulassung zur Verwendung in einer Prüfung ohne ausführliche Korrektur ist ausgeschlossen. Alle von den Prüfern selbst entworfenen Fragen und Fälle müssen von allen Prüfern als eindeutig lösbar eingeschätzt werden, bevor sie in den Prüfungen eingesetzt werden können. Auffallend häufig falsch gelöste Fragen werden nochmals bei den Prüfertreffen analysiert und bei Bedarf korrigiert. http://www.degir.de/site/degir-dgnr-modul-und-stufenkonzept/fachpr%C3%BCfung-stufe-2


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Durchführung der Fachprüfung

Die theoretische Prüfung erfolgt getrennt nach Modulen mit je 30 Fragen in 45 Minuten. Es besteht keine fixierte Bestehensgrenze in Prozent. Stattdessen wird das Antwortmuster der Prüflinge analysiert und in die Entscheidung mit einbezogen. Diese wird jederzeit vollständig anonym ohne Kenntnis der Namen der Prüflinge durch die Zertifizierungskommission im Konsens getroffen.

Bei der Fallprüfung geben die 2 Prüfer nach der Prüfung im Konsens eine Gesamtbeurteilung ab, die sich auf die vorbereiteten Antwortbögen stützt. In diesen Bögen sind potenzielle richtige und falsche Antworten mit einem abgestimmten Punktesystem vorab hinterlegt und werden zur objektiven Beurteilung verwendet. Die Prüfer führen den Prüfling dabei als Lotse durch die Bildbeispiele mit hinterlegten Fragen ohne zusätzlich eigene spontane Fragen zu stellen. Die Prüfungen werden von Aufsichtspersonen der Geschäftsstelle überwacht. Die Bestehensquote der bisherigen Prüfungen lag jeweils über 90% und dokumentiert die erfolgreich erworbenen Kenntnisse im Rahmen der angebotenen Modulkurse zur Vorbereitung auf die Prüfung durch die bisherigen angetretenen Kolleginnen und Kollegen.


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Termine

Die Prüfungen finden jeweils anlässlich des IROS und Deutschen Röntgenkongresses statt. Anmeldungen sind mit einer Anmeldefrist zur jeweiligen Vorbereitung der Prüfung über die Geschäftsstelle der Deutschen Röntgengesellschaft möglich. Wird das EBIR-Zertifikat der CIRSE bzw. das ESNR-Zertifikat nachgewiesen, kann die Stufe 2 auch schon vor Ablauf der 4-Jahresfrist erworben werden.


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Ausblick

Um den auszubildenden Kolleginnen und Kollegen eine Möglichkeit zu geben, ggf. Eingriffe praktisch zu erleben, die in der eigenen Klinik selten durchgeführt werden, hat die DeGIR aktuell ein Hospitationsnetzwerk entwickelt http://www.drgakademie.de/de-DE/938/netzwerk-der-hospitationsstaetten .

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der DeGIR www.degir.de sowie bei Frau Dr. Rebekka Epsch (030-916070–21, epsch@drg.de) und Frau Dorothea Oehler (030-916070–20, oehler@drg.de).


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