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DOI: 10.1055/s-0034-1369389
Prof. Dr. Matthias Gutberlet ist neuer Vorsitzender der AG Herz- und Gefäßdiagnostik in der DRG
Publication History
Publication Date:
25 November 2014 (online)
Mit rund 550 Mitgliedern ist die AG Herz- und Gefäßdiagnostik in der DRG eine der größten AGs der Deutschen Röntgengesellschaft. Beim Röntgenkongress 2014 in Hamburg hat die Mitgliederversammlung der AG einen neuen Vorstand gewählt. Der Vorsitzende, Prof. Dr. Matthias Gutberlet, erläutert die Agenda für die nächsten 2 Jahre.
Eine wichtige Aktivität der AG Herz- und Gefäßdiagnostik ist das 2012 etablierte Zertifizierungssystem. Wie hat sich dieses entwickelt und welche Neuerungen gibt es?
Wir wollen mit der persönlichen Zertifizierungsmöglichkeit einerseits der zunehmenden Spezialisierung und dem zunehmenden Wettbewerb zwischen den Fachdisziplinen, insbesondere im kardiovaskulären Bereich, Rechnung tragen, andererseits aber diese Weiterqualifikation auch bereits fest in der Facharztweiterbildung verankern. Die Weiterqualifikation beginnt hier natürlich bereits, denn die kardiovaskuläre Bildgebung ist ein untrennbarer Bestandteil der radiologischen Kernkompetenz.
Die Neuerungen in 2014 sollen vor allem zu einer noch intensiveren Vermittlung von praktischen Inhalten führen, z. B. durch eine feste Integration der Arbeit mit der Fallsammlungen der AG in die Q1-Struktur.
Das Zertifizierungsprogramm wurde bereits sehr gut angenommen, sodass die Mehrzahl der Mitglieder der AG mittlerweile in den Zertifizierungsprozess eingetreten ist. Mit Stand vom November 2014 besitzen 232 Mitglieder den Q1-, 70 Mitglieder den Q2- und 101 Mitglieder den Q3-Ausbilderstatus.
Ziel für 2015 wird es sein, insbesondere die Anzahl der Q2-zertifizierten Mitglieder, die unter der Ägide eines Q3-Ausbilders entweder in der eigenen Institution oder in Form von Hospitation sich weiter qualifizieren können, zu erhöhen. Die Weiterqualifizierung ist bisher an das Vorhandensein eines zertifizierten Q3-Ausbilders vor Ort geknüpft, was eine potenziell schwer zu nehmende Hürde für einzelne Zentren sein kann. Daher ist es geplant, neben der Vermittlung von Hospitationen in 2015 auch die Möglichkeit zu schaffen, die Zusatzqualifikation an der eigenen Institution über ein Mentoringprogramm durch einen Q3-Ausbilder eines anderen Zentrums zu erwerben. Diese Möglichkeit wird also an Einrichtungen greifen, die keinen eigenen Q3-Ausbilder vor Ort haben und ihren Mitarbeitern auch keine Hospitationen ermöglichen können.
Dies war dem Vorstand der AG besonders wichtig, damit möglichst viele Einrichtungen sich an dem im November gestarteten Zentrenzertifizierungsprogramm beteiligen können. Bis zum 31.12.2014 ist es noch kostenfrei möglich, seine Einrichtung als DRG-Zentrum oder DRG-Schwerpunktzentrum für kardiovaskuläre Bildgebung zertifizieren zu lassen, u. a. in Abhängigkeit von der Anzahl der jährlich durchgeführten Kardio-MRT- und Kardio-CT-Untersuchungen und der Qualifikation des Personals.
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Die AG Herz- und Gefäßdiagnostik ist auch wesentlich am European MR / CT-Registry beteiligt. Warum ist dieses Register für die kardiale Bildgebung so wichtig?
Das ebenfalls 2012 auf europäischer Ebene gestartete Registry dokumentiert erstmalig auf einzigartige Weise, wie viele kardiovaskuläre MRTs und CTs in Europa und insbesondere in Deutschland von Radiologen durchgeführt werden.
Mittlerweile sind über 47 000 Untersuchungen, etwa je zur Hälfte Kardio-CTs und Kardio-MRTs, dokumentiert worden. Das ist eine Erfolgsgeschichte. Zur Objektivierung der persönlichen und institutsbezogenen Fallzahlen können hier Online-Zertifikate zur Vorlage bei der DRG zur Beantragung der persönlichen oder Institutszertifizierung ausgedruckt werden. Dies ist seit 2014 Voraussetzung für eine Beantragung und gibt der AG und der Fachgesellschaft eine einmalige Datenbasis für die weitere Arbeit in den Fachgremien.
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Welche Rolle spielen die Interdisziplinarität und die Zusammenarbeit mit anderen Fachgesellschaften in der kardialen Bildgebung?
Als Querschnittsfach ist die Radiologie in allen Bereichen auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit angewiesen. Die kardiovaskuläre Medizin wird immer nicht-invasiver, z. B. in Form des perkutanen Klappenersatzes, was auch in immer größerem Maße einer präoperativen oder prä-interventionellen Bildgebung bedarf, um die Eingriffe exakt im Vorfeld planen zu können.
So spielt hier der Radiologe mit seinen radiologischen Verfahren auch im sogenannten „Heart Team“ neben den Herzchirurgen, Kardiologen und Anästhesisten eine ganz wichtige Rolle bei der Therapieentscheidung.
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Welche Termine sollten Radiologen, die sich für kardiale Bildgebung interessieren, 2015 auf keinen Fall verpassen?
Neben den zahlreichen lokalen Veranstaltungen, die von der AG zertifizierte Q1- und Q2-Kurse für die Kardio-MRT und Kardio-CT anbieten, natürlich die Anfang des Jahres vom 15.–17.01.2015 wieder in Leipzig stattfindenden interdisziplinären Deutschen Kardiodiagnostiktage, den Deutschen Röntgenkongress mit einem starken Fortbildungsprogramm der AG, aber auch auf europäischer Ebene das Meeting der European Society of Cardiac Radiology im Oktober 2015 in Wien, das ich dann erstmalig als Präsident der Society mitbegleiten darf.
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Vielen Dank für das Gespräch.
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