Aktuelle Dermatologie 2014; 40(03): 67
DOI: 10.1055/s-0034-1371434
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Basalzellkarzinom – Wann ist eine Behandlung mit Imiquimod sinnvoll?

Contributor(s):
Elke Ruchalla
McKay KM et al.
Br J Dermatol 2013;
169: 549-554
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Publication History

Publication Date:
10 March 2014 (online)

 
 

Basalzellkarzinome (BCC) sind die häufigsten Malignome beim Menschen und im Allgemeinen gut zu behandeln. Histologisch werden verschiedene Formen unterschieden, darunter das superfizielle BCC (sBCC). In welchen Fällen es sinnvoll ist, ein sBCC topisch zu behandeln anstatt es chirurgisch zu exzidieren, haben Wissenschaftler um K. M. McKay untersucht.
Br J Dermatol 2013; 169: 549–554

Anhand der Dicke eines sBCC kann entschieden werden, ob eine topische Behandlung möglich oder ein chirurgisches Vorgehen besser geeignet ist. Zu diesem Ergebnis kommen die texanischen Wissenschaftler, die für ihre retrospektive Studie die Daten von 98 Patienten mit insgesamt 127 Tumoren ausgewertet haben.

Bei allen Teilnehmern war zwischen Januar 2004 und Dezember 2010 ein sBCC diagnostiziert und primär mit topischer Verabreichung von Imiquimod behandelt worden (5-mal pro Woche über insgesamt 6 Wochen). Patienten mit zusätzlichen lokalen Ablationsmaßnahmen (Elektodessikation, Kürettage) wurden ausgeschlossen. Beurteilt wurde, wie häufig es nach der Imiquimod-Therapie zu einem Rezidiv des sBCC gekommen war und welche Faktoren damit assoziiert waren.

Tumordicke als Prediktor für Therapieerfolg

Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 34 Monaten (Spannbreite 3–91 Monate) fanden sich insgesamt 11 Rezidive (9 %), die in der Folge chirurgisch behandelt wurden. Für Rezidive betrug das mittlere Follow-Up 45,4 Monate, bei den nicht-rezidivierten Tumoren waren es 32,9 Monate. Insgesamt betrug die mittlere Tumordicke in den Biopsien 0,30 mm (0,09–0,61 mm). Für die 11 rezidivierten Fälle lag sie bei durchschnittlich 0,57 mm (0,41–1,41 mm), bei den nicht-rezidivierten Fällen bei 0,26 mm (0,09–0,61 mm; p < 0,0001). Von den Läsionen mit einer Dicke ≤ 0,40 mm war keine rezidiviert, während die Rezidivrate bei Läsionen > 0,40 mm (n = 19) 58 % betrug. Zwischen dem Tumorbefall des Biopsierandes und der Rezidivhäufigkeit zeigte sich dagegen keinen Zusammenhang mit der Rezidivhäufigkeit.

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Die Tumordicke kann als Anhaltspunkt bei der Entscheidung zwischen einer chirurgischen und medikamentöse Therapie dienen. (Bild: Thieme Verlagsgruppe)
Fazit

Die sBCC mit einer Tumordicke von mehr als 0,4 mm rezidivieren nach alleiniger topischer Therapie mit Imiquimod deutlich häufiger als kleinere Tumoren, so die Autoren. Dieser Parameter könnte also künftig als Anhaltspunkt bei der Entscheidung über eine chirurgische vs. eine (zunächst) medikamentöse Therapie dienen. Pathologen sollten die Tumordicke daher in ihrem Befundbericht explizit angeben, damit eine einfache und schnelle Orientierung möglich ist. Laut den Autoren müssten prospektive Studien die Ergebnisse weiter untersuchen.


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Die Tumordicke kann als Anhaltspunkt bei der Entscheidung zwischen einer chirurgischen und medikamentöse Therapie dienen. (Bild: Thieme Verlagsgruppe)