Bei der Reflektanz-konfokalen Mikroskopie (RCM) handelt es sich um ein relativ neues
bildgebendes Verfahren, das die Begutachtung der Haut mit nahezu „histologischer Auflösung“
ermöglicht. Aufgrund der geringen Eindringtiefe des Lasers ist die Visualisierung
tieferer Hautschichten allerdings erschwert. C. Longo et al. haben nun die Genauigkeit
der Methode bei der Diagnose von nodulären Läsionen untersucht.
Br J Dermatol 2013; 169: 58–67
Im Rahmen der Studie wurden noduläre Läsionen mithilfe der RCM retrospektiv evaluiert.
Die Begutachtung nahm ein Dermatologe mit 5-jähriger RCM-Erfahrung vor, dem die jeweilige
histopathologische Diagnose nicht bekannt war. Fälle, bei denen eine RCM-Evaluierung
oder Diagnose nicht möglich war, wurden als „nicht evaluierbar“ oder „unspezifisch“
deklariert. Am Ende der Studie erfolgte eine Entschlüsselung der Patientencodes sowie
ein Vergleich von RCM-Ergebnissen mit histopathologischen Daten.
Hohe Diagnosegenauigkeit
140 noduläre Läsionen wurden bei der Analyse berücksichtigt. Dazu gehörten 23 „reine“
noduläre Melanome, 9 Metastasen von Melanomen, 28 Basalzellkarzinome, 6 invasive Plattenepithelkarzinome,
32 Pigmentnaevi, 14 seborrhoische Keratosen, 17 Dermatofibrome, 5 vaskuläre Läsionen
sowie 6 andere Läsionen. Die Läsionen stammten von 64 Männern und 76 Frauen. Das Durchschnittsalter
der Studienteilnehmer betrug 50 Jahre (± 19,7 Jahre). Die Patienten in der Gruppe
mit Pigmentnaevi waren durchschnittlich jünger (38,3 Jahre; p < 0,05) und Patienten
mit Plattenepithelkarzinomen älter (Durchschnittsalter: 66,7 Jahre; p = nicht signifikant).
Mithilfe der RCM gelang es, 121 von 140 Läsionen (86,4 %) korrekt zu diagnostizieren.
Im Fall von 8 Läsionen (5,7 %) stimmten die histopathologischen Ergebnisse und die
der konfokalen Mikroskopie nicht überein. 8 Fälle (5,7 %) waren aufgrund von Ulzeration
oder Hyperkeratose mittels RCM nicht evaluierbar. 3 Fälle zeigten ein unspezifisches
Muster. Die Sensitivität der konfokalen Mikroskopie bei der Diagnose von Melanomen
lag bei 96,5 % und die Spezifität betrug 94,1 % (Area under the Curve, AUC 0,970;
p < 0,001).
Im Rahmen der Studie erwies sich die RCM als effektives Werkzeug bei der Diagnose
von nodulären Läsionen. An ihre Grenzen stößt die Methode im Fall von Ulzeration oder
Hyperkeratose, hier sei die Durchführung einer Biopsie angezeigt, so die Autoren.